Er ist eine der markantesten Erscheinungen des 1970er und 1980er JahreGenre-Kinos: John Carpenter. Noch heute gilt er für viele Filmemacher als Vorbild, hat den Slasher revolutioniert, Jamie Lee Curtis zum Star gemacht und uns viele, viele unbehaglich-schöne Stunden im Klammergriff unserer Urängste verschafft. Zu seinem 70. Geburtstag ist es uns natürlich ein Bedürfnis, Carpenter, der wohl letzten großen noch lebenden Horror-Ikone, eine Topliste zu schenken. Viel Spaß damit!
Diese Liste wurde von Souli erstellt.
10: Starman
In seiner Welt sind alle gleich, weil sie die Zivilisation in Frieden und natürlichem Einklang perfektioniert haben. Hier haben alle Ecken und Kanten, was sie gleichzeitig aufregend macht. Der Mensch ist Mensch, weil er nicht perfekt ist. Eine naive, aber ehrliche und schöne Botschaft, die Carpenter mit seiner Roadmovie-Variante von „E.T. – DerAußerirdische“ vermittelt, nur ohne schrumpeligen Leuchtfinger, dafür mit einem wunderbar „steif“ agierenden Jeff Bridges, der mit dieser bald maschinellen Spielweise tatsächlich wirkt wie von einem anderen Stern.
9: Die Fürsten der Dunkelheit
John Carpenters charakteristische Handschrift ist durchgehend verifizierbar, im Gegensatz zu de nbetrüblichen Nachfolgewerken, mit denen Carpenter seinen renommierten Ruf bemitleidenswert demontierte. „Die Fürsten der Dunklheit“ hält das Carpenter-Feeling ab der ersten Sekunde inne, die Handlung ist vollkommener Unfug, allerdings mit den interessanten Grundprämissen ausgestattet, die den Zuschauer nicht an die unübersehbare Tatsache ketten – dass die Story Schwachsinn ist– sondern ihn in das Geschehen einbinden.
8: Big Trouble in Little China
"Big Trouble in Little China mag seine Jahre auf dem Buckel haben, trotzdem ist das Setting frisch, die Actionszenen überzeugen, die Effekte sind charmant und die Hauptdarsteller sympathisch. Eine gute Portion Humor lockert das Ganze auf. Ein Großteil heutiger Actionstreifen könnte sich hier eine Scheibe abschneiden.
7: John Carpenter's Sie Leben
"They Live" ist ein typisches Werk der auslaufenden 80er Jahre. Der Streifen vermengteine abgedrehte Grundidee mit kreativen visuellen Spielereien, guten handgemachten Effekten, einer üppigen Portion Gesellschaftskritik und einer gehörigen Prise Wahnsinn zu einem unterhaltsamen Gesamtkonstrukt, das sich jedoch mit durchschnittlichen Darstellerleistungen, einem bemühten Skript, streckenweiselachhaften Dialogen und einem abrupten Ende selbst sabotiert. Ein Film mit Charme und einem überdurchschnittlich hohen Nostalgie-Faktor, den man sich ohne weiteres zu Gemüte führen kann.
6: Die Mächte des Wahnsinns
Eine Möbiusschleife des Wahnsinns.Reflektierter, surrealer Horror. Ideal besetzt mit dem meist eh geisteskrank wirkendem Sam Neill, zwischen biestigem Sarkasmus und gottlosem Anarchismus. Inszenatorisch war Carpenter früher wegweisender, stilprägender. Mutiger war er selten. Und betrachtet man sein (sogar unmittelbar) folgendes Schaffen stellt sich die berechtige Frage, ob er nicht selbst in den Schlund des Irrsinns gezogen wurde.
5: Die Klapperschlange
Snake ist schlicht Kult. Der wortkarge Kriegsheld ist jederzeit Herr der Lage und passte daher so arg in die 80er wie Stallone oder Schwarzenegger in ihren späteren Glanzzeiten. Auch wenn man di eStory nur als löchrig ansehen kann und so manche Szene nur mit dickem Fragezeichen zu betrachten sind, ist das Szenario für die Zeit frisch gewesen und bietet genügend kritisches Statement, um Kurt Russell die richtige Bühne zu bereiten. Und egal, ob wir ihn nun Snake oder Plissken nennen – er wird auf das Gegenteil beharren. Er ist eben schwierig, dieser Snake, aber einfach ein absoluter Kultcharakter.
4: The Fog - Nebel des Grauens
Nach wie vor höchstgradig effektives Grusel-Kino, wie man es dieser Tage nicht mehr zu sehen bekommt und deshalb umso mehr schätzen muss. Statt auf Exzess zu bauen, lässt John Carpenter die gespenstische Atmosphäre Rechnung tragen. Ein wunderbares Stück Kino.
3: Assault -Anschlag bei Nacht
Das Klima der Bedrängung, der Zwang sich zur Wehr zu setzen, ist so vereinnahmend, das jede Ungereimtheit letzten Endes ohne Bedeutung scheint. Kontrollverlust und Gruppendynamik; der alttestamentarischeKampf, Auge um Auge, Zahn um Zahn, all das wird in „Assault“gebündelt und wenn dazu Carpenters brillanter Synthesizer-Soundtrack ertönt, dann platzen die Hosen der Rezipienten ohne Halt. Ein großer, bedrohlicher und sich nie überschlagender Action-Thriller, der wohl nie an elektrisierender Attraktivität verlieren wird. Zum Glück.
2: Das Ding aus einer anderen Welt
Carpenter schaffte es tatsächlich, einen schon kultigen Klassiker noch kultiger zu machen. Die negative Grundstimmung und die augenscheinlich gewaltigen sowie ekelhaften Effekte sind zwar schon ein Widerspruch in sich, funktionieren aber auf ganzer Linie hervorragend. Rob Bottin sorgte bis zum völligen Zusammenbruch dafür, dass seine Effekte der ausschlaggebende Aspek tsind, "Das Ding aus einer anderen Welt" wenigstens auf demVideomarkt erfolgreich werden zu lassen. Durch die Konsequenz Carpenters ist dieser Film zu einem dicken Ausrufezeichen im SektorSurvival-Horror geworden.
1: Halloween - Die Nacht des Grauens
Meisterwerk, Meisterwerk, Meisterwerk. Alles, an diesem Film ist ikonisch. Was simplistisch anmuten mag, speist sich in Wahrheit aus einem formvollendeten Minimalismus, der sich wie ein kalter Würgegriff um den Hals des Zuschauers legt und damals wie heute packt, bedrängt, verstört. "Halloween – Die Nacht des Grauens" ist wohl nicht nur die das Genre revolutionierende Mutter des Slasher-Films, sondern auch eine der treffendsten Analysen der Angst, deren irrationales Wesen John Carpenter hier ausgiebig erforscht.