Tchaikovskys Ballett nach E.T.A. Hoffmanns phantasievollem Kunstmärchen bringt die doppelte Ladung Festtags-Feeling. Dennoch floppte die CGI-lastige Verfilmung der Komposition ihrerzeit - zumindest im Vergleich zu den hochfliegenden Erwartungen - gewaltig und ist mit 218,4 Millionen Einnahmen nur das Schlusslicht dieser Liste. 

Wenn wir Tim Allens vergleichsweise obskuren Familienklamauk in dieser Liste sehen, fragen wir uns dann nicht nach dem Verbleib all der weit bekannteren saisonalen Klassiker? Rätsel des Box Office, wo die Klamotte immerhin 190,5 Millionen veranschlagte.

Kleines Geständnis: Diese Christmas Comedy hab ich nie gesehen, so viel Angst macht mir Will Ferrell im Wichtel-Wams. Andere empfinden da offenbar gegenteilig und holten Santa's Middle Aged Helper mit 227,3 Millionen auf den vorvorletzten Platz.

Falls einige von euch jetzt mockieren, dass die winterliche Wohlfühle-Romanze kein echter Weihnachtsfilm ist: Der Meinung bin ich auch. Aber da sie in so ziemlich jedem Weihnachtsfilm-Ranking vorkommt, kann man sie euch schwer vorenthalten. Mit 248 Millionen Dollar weltweit lässt sich halt nicht streiten.

Schon wieder Zemeckis! Waren wir uns 2004 nicht alle einig, dass seine Kinderbuch-Verfilmung synthetisch und lieblos ist? Aber irgendwer muss ihn heimlich doch geguckt haben, sonst gäbe es mit 316,8 Millionen Dollar in den Lichtspielstätten weltweit nicht die sechste Position für das mühsam verdrängte CGI-Trainwreck.

Für viele ist die sentimentale Läuterungsgeschichte eine Peinlichkeit in Robert Zemeckis Karriere, einer der schlimmsten von Jim Carrys Filmen, eine der miesesten Charles-Dickens-Verfilmungen ... Trotzdem geizten die Fans nicht mit Eintrittsgeld, das satte 325,2 Millionen Dollar einbrachte. 

Als Synonym und Liebling all jener, die den Weihnachtsbaum am liebsten abfackeln würden, hat der komische Kobold eine treue Gefolgschaft. Die bescherte ihm eine solide Mittelposition mit 345,8 Millionen Dollar Plus an den internationalen Kinokassen. 

Ihr seht schon, es tobt ein kommerzieller Krieg zwischen Grinch und Kevin. Zweiter verdiente mit seinem New York Ausflug nochmal üppige 358,9 Millionen Dollar. Das waren noch Zeiten, als Donald Trump nur für vergleichsweise harmlose Cameos in Kinderfilmen zu hassen war.

Klar, dass Chris Columbus‘ Klassenkampf-Klassiker in dieser Liste eine Spitzenposition einnimmt. 476,6 Millionen globale Geldgeschenke gab es für den alle Jahre wieder im Fernsehen laufenden Familienfilm.

Soll man da lachen oder weinen? Ausgerechnet Dr. Seuss grüner Grummler, dem die Kommerzialisierung des Feiertags zuwider ist, hat mit seiner Kritik am Kitsch-Kapitalismus am meisten daran verdient. Satte 526,7 Millionen weltweit scheffelte das moderne Update des Kinderbuch-Klassikers. Immerhin einer, der mit Systemkritik reich wird.