Hach ja, irgendwie ist es doch die schönste Zeit des Jahres: Wenn aus den Augen der ausgehöhlten Kürbisse das leise Kerzenlicht unermüdlich flackert, dann muss man sich doch zwangsläufig unter die flauschige Decke begeben und einen Horrorfilm nach dem anderen schauen. Damit ihr heute Abend, der alles entscheidenden Halloween-Nacht, in Sachen Empfehlungen nicht auf dem Trocknen sitzt, wollen wir euch hier noch einmal die besten Filme des Horroctobers 2018 auf moviebreak zusammentragen. Viel Spaß damit!
Dies ist eine Liste von Souli.
10: Ring - Das Original
Der Ursprung der Saga, die neben diversen Fortsetzungen eine TV-Serie umfasst, besticht trotz jenes narrativen Ballasts durch seine unheilvolle Atmosphäre. Gespenstische Details und düstere Szenerien geben dem modernen Geister-Horror den Unterton eines düsteren Märchens. Dessen beklemmende Ruhe unterbrechen nur vereinzelte Schreckmomente, deren Effektivität der hohe Bekanntheitsgrad kaum mindert. Der psychologische Subtext ist das Fundament des konzisen Plots, der mehr Spannung bündelt als das nicht nur aufgrund seiner Überlänge unterlegene Remake.
9: Maniac
In seinen Gewaltspitzen unverkennbar vom italienischen Giallo beeinflusst, zeichnet „Maniac“ ein reißerisches, aber dafür umso wirkungsvolleres Bild eines schizophrenen Serienmörders. Aufs Wesentliche reduziert liefert Regisseur William Lustig einen immersiven Slasherfilm, der seine treibende Energie vor allem aus seiner anrüchig dichten Atmosphäre zieht.
8: Nightmare 3 -Freddy lebt!
Wurden in den späten 80ern Horrorfilme schon wie reines Milchvieh behandelt, sticht der dritte Nightmare daraus (immer noch) erstaunlich deutlich hervor. Mit viel kreativem Input, starker Handwerkskunst und deutlicher Liebe zur eigentlichen Geschichte ein Highlight der gesamten Reihe, die seitdem nie wieder auch nur grob auf Augenhöhe agieren konnte. Wer hier absolutes Neuland betritt und nur wenig Zeit oder Lust hat: Teil 1, dann den…und das Wichtigste hat man damit schon gesehen. Teil 2 & 7 sind aber auch nicht verkehrt...und „Freddy vs. Jason“ läuft außer Konkurrenz.
7: Eine Seite des Wahnsinns
Mit „Eine Seite des Wahnsinn“ ist dem Regisseur Teinosuke Kinugasa („Das Höllentor“), der hier mit dem gefeierten Autor Kawabata Yasunari gearbeitet hat, ein außergewöhnlich konsequenter und visuell zermürbender expressionistischer Stummfilm gelungen. So radikal wild war der deutsche Pate der Filmströmung zwar selten, geistesverwandt sind die Werke dennoch - nicht zuletzt wegen der atemberaubenden Bilder. Zum Beispiel werden die kahlen Wände der Zellen zu Leinwänden für die Eingeschlossenen und das blanke Nichts zur einzigen bitteren Fläche der Hoffnung. Der menschliche Verstand ist ein Wesen unschätzbarer Kraft; „Eine Seite des Wahnsinn“ zeigt, was passiert, wenn diese Kraft unwiderruflich entfesselt wird. Ein beeindruckendes Effektegewitter von hoher emotionaler Kraft.
6: Die Mumie
Eine einerseits schlicht anmutende, aber in seiner Dekaden-überdauernden Größe (passend zum Thema) wahrlich unsterbliche Geschichte über Todessehnsucht, (Über)Lebenswillen und – natürlich – die Liebe, die Jahrtausende überdauern kann, aber selbst dann nicht erwidert werden muss. Denn alles ist vergänglich. Was vermutlich der echte Fluch ist, wenn man sich dessen bewusst wird. Ein oftmals sträflich unterbewerteter Klassiker, der zwar als solcher anerkannt, aber selten entsprechend gewürdigt wird.
5: Freitag der 13. Teil 2
"Freitag der 13 Teil 2" ist ein simpler und deshalb so effizienter Nachfolger des Kultfilms, der eine Ambivalenz zwischen freiheitsliebenden Jugendlichen und reaktionärem Jäger findet und damit charakteristisch für die autoritäre Funktion seines Subgenres erscheint.
4: Scanners -Ihre Gedanken können töten
Oftmals eher weniger wertgeschätzt als andere Werke des kanadischen Genre-Meisters wird „Scanners – Ihre Gedanken können töten“ damit Unrecht getan. Sicher erreicht er nicht die Brillanz die die meisten seiner Folgearbeiten auszeichnen sollte, verglichen mit seinen vorherigen Arbeiten fällt dieser Film aber keinesfalls negativ ab. Der sexuelle Kontext geht im klar ab, was er aber für seinen Inhalt auch nicht benötigt. Denn auch so ist das schlaues, hintergründiges und prägnantes, individuelles Genre-Kino. Exzellent inszeniert, geprägt von einem fatalistischen Grundton und mit bohrendem Nachhall versehen. Mit weit mehr Blick über den Tellerrand von platzenden Köpfen, als ihm allgemein wohl zugestanden wird.
3: Der Fuhrmann des Todes
Atmosphärisch dichte Horrorballade, welche der Schwerfälligkeit des Stummfilms resolut trotzt und ein gelungenes Konglomerat aus schauderhaftem Märchen und sozialkritischem Drama darstellt. Mit ikonischen Bildern aufgeladen, lockt „Der Fuhrmann des Todes“ auch nach knapp 100 Jahren durch seine stimmungsvollen Bilder.
2: Interview mit einem Vampir
Die Lebensgeschichte des Vampirs Louis ist nicht nur ein dekadenter, majestätisch gefilmter wie ausgestatteter Kostümfilm, sondern vor allem das eindringliche Psychogramm eines zur Hölle verdammten Individuums. Die Melancholie, die "Interview mit einem Vampir" entfesselt, sucht bis heute ihresgleichen. Selten jedenfalls konnte man derart organisch Zeuge davon werden, wie sinnlos es sein muss, sich der Unsterblichkeit hinzugeben. Einer der ganz großen Filme des 1990er Jahre Kinos und sicherlich einer der eindrucksvollsten Vampirfilme überhaupt.
1: Psycho
Die Mutter aller Psycho-Thriller: Stilprägend, wegweisend, exzellent inszeniert, famos besetzt. Wer "Psycho" nicht gesehen hat, der wird die Filmgeschichte nie gänzlich durchdringen können, zu viel baut auf ihm auf, zu viel setzt er voraus. Alfred Hitchcock hat hier ohne Zweifel einen ungemein cleveren, hochgradig findigen Angstmacher kreiert, der sich nach wie vor bis tief in die Seele einbrennt.