Ghost in the Shell, die Realverfilmung des gleichnamigen Kult-Animes von 1995, hätte eigentlich der Türöffner sein sollen. Wäre der Film von Rupert Sanders und mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle ein Erfolg am Box Office, hätten andere Studios wahrscheinlich erkannt, welches Potenzial die Verfilmungen der japanischen Trickfilme haben, doch so wie es aussieht, erweist sich Ghost in the Shell an den Kinokassen nicht als der erhoffte Heilsbringer.
Dreamworks und Paramount werden laut Analysten 60 Millionen US-Dollar verlieren, basierend auf den bisherigen, globalen Einspielergebnissen. Bislang spielte der Film in den USA etwas über 21 Millionen US-Dollar ein, im Rest der Welt (dort wo er bereits in den Kinos läuft) kommen dazu noch einmal 40 Millionen US-Dollar. Bei einem Budget von geschätzten 110 Millionen US-Dollar (nicht eingerechnet die Promotionkosten, die wahrscheinlich ähnlich hoch ausfallen), dürften die Studios damit nicht sehr glücklich sein. In den deutschen Kinos konnte sich der Film nicht gegen Die Schöne und das Biest und The Boss Baby durchsetzen, was durchaus auch damit zu tun haben kann, dass der Sci-Fi-Thriller hierzulande eine Altersfreigabe ab 16 Jahren hat.
Die Hoffnung liegt nun auf dem asiatischen Markt. Dort ist Ghost in the Shell noch nicht erschienen. In China soll der Film am 7. April in die Kinos kommen (via IMDb). Sollte er dort zum Erfolg werden, wäre das nicht das erste Mal, dass ein Blockbuster dank des chinesischen Publikums doch noch ein Hit wird (bestes Beispiel: Pacific Rim). Trotz allem scheint es so gut wie sicher, dass Ghost in the Shell für die Studios ein Verlustgeschäft werden wird.
Doch woran liegt es, dass Ghost in the Shell kein Hit ist? Laut den Experten liegt dies vor allem daran, dass der Film im Kontext zu seiner Marke zu kostspielig war. Vielen Kinogängern ist das Original kein Begriff und Filme mit einem hohen Budget sind heutzutage dazu verdammt auf einem bekannten Brand oder Vorlage zu basieren. Dazu zählt der Anime aber nicht. Er ist zwar unter Fans uns Genre-Veteranen so bekannt wie auch beliebt, doch machen diese nur einen kleinen Teil des anvisierten Publikums aus. Dazu sollen viele von ihnen von den Whitewashing-Vorwürfen im Vorfeld abgeschreckt wurden sein.
Ein weiterer Grund für den bisherigen Misserfolg sehen viele auch im Marketing. Zwar erhielt der Film durchaus auch positive Rezensionen, wegen eines Embargo durften die aber erste kurz vorm Start veröffentlicht werden. Auch die Werbung des Films soll laut Experten nicht sonderlich gut gewesen sein, da sie Kinogängern, die kein Vorwissen über den Film haben, nicht wirklich vermitteln konnte, was sie genau erwartet, wenn sie ein Ticket für Ghost in the Shell kaufen.
Was glaubt ihr? Wird der Film noch zum Erfolg dank des asiatischen Markts und woran lag es eurer Meinung nach, dass er nicht so erfolgreich war wie erhofft?