Eine melancholische Romanze zwischen Traum und Wirklichkeit überzeugte die Jury der 67. Berlinale. Die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi erhielt für ihre hintergründige Liebesgeschichte über das Fortbestehen von Zärtlichkeit in einem blutigen Umfeld der Gewalt On Body and Soul den Goldenen Bären.
Für eine ebenso tiefgründige, doch weit radikalere Ergründung menschlicher Rohheit wurde die polnische Filmemacherin Agnieszka Holland ausgezeichnet. Ihr Öko-Thriller Spoor erhielt den Silbernen Bären für neue Perspektiven. Der Silberne Bär für den zweitbesten Spielfilm geht an Alain Gomis' Drama Félicité.
Die tragikomische Flüchtlingsstory The Other Side of Hope brachte Aki Kaurismäki den Silbernen Bären für die Beste Regie ein. Als Beste Darstellerin wurde Kim Min-hee für ihr nuanciertes Porträt einer desillusionierten Schauspielerin in Hong Sangsoos poetischer Liebesstudie On the Beach at Night alone geehrt.
Der Preis für den Besten Darsteller ging an Österreicher Georg Friedrich für seinen Part in Thomas Arslans Vater-Sohn-Geschichte Helle Nächte. Mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch wurden Sebastián Lelio und Gonzalo Maza für ihr komplexes Trans-Drama A Fantastic Woman ausgezeichnet.
Die emphatische Story von Selbstbehauptung und sozialer Diskriminierung darf sich außerdem über den Teddy Award, den international bedeutendsten queren Filmpreis, freuen. Die Zuschauer vergaben ihre Stimme an Raoul Pecks packende Doku I Am Not Your Negro sowie an Philippe Van Leeuws Spielfilm Insyriated.
Alle Preisträger findet ihr hier auf der Berlinale-Website.
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