In den letzten Jahren kam es nicht nur erneut zu einem Aufschwung im Science-Fiction Bereich (das beweist allein die Weiterführung von Filmreihen wie Star Wars oder Alien), sondern auch die Ausrichtung der Filme hat sich verändert. Natürlich war das Genre seit jeher in Bewegung, doch brachte man die bekanntesten Vertreter immer in Bezug zum Neutralen und Rationalen. Schon der erste Namensteil zeigt, dass Wissenschaft und Logik ein zentraler Aspekt des Genres ist. Stand zu Beginn noch ein sehr naiver Entdeckergedanke sowie die Faszination des Fernen und Unbekannten im Mittelpunkt, so verhandelten genreprägende Werke wie 2001 später selbstreflexive Fragen in einem größeren Kontext. In den Weiten des Alls lagen Gefahr und Schönheit schon immer nah beieinander.
Immer öfter machen sich Filme nun diese augenscheinlich unendlich große Spielwiese zu eigen um ähnlich große Emotionen zu porträtieren. Werke wie Interstellar, Gravity oder jüngst Arrival brechen zu einem gewissen Teil mit den Traditionen des Genres und stellen bewegende Einzelschicksale über allgemeingültige Fragen nach der Bedeutung von Menschlichkeit. Waren die Figuren früher oftmals nur Zahnräder im Handlungsgetriebe, so sind sie nun zentrales Element und der emotionale Fortschritt des Einzelnen treibt auch die Menschheit voran. Und das mit großen Erfolg, schielt man auf die kommenden Veröffentlichungen und die Begeisterung der Zuschauer. Erfinden diese Filme das Genre neu oder bergen sie nur die Gefahr zu Dramen im Korsett eines Sci-Fi Films zu verkommen?
Ist euch diese Entwicklung im modernen Sci-Fi-Film auch schon aufgefallen? Sagt sie etwas über die veränderten Sehgewohnheiten der Zuschauerschaft aus? Und was haltet ihr davon? Ein Konzept für die Zukunft oder bereits jetzt uninteressant?