Schneller, höher, stärker. So lautet das offizielle Motto der Olympischen Spiele. Es könnte aber auch für eine komplett andere Sparte stehen, nämlich für das aktuelle Blockbusterkino. Denn es wirkt so als wolle Hollywood sich ständig selbst übertreffen. Die Explosionen werden lauter, die Zerstörung größer und die Filme selbst eben immer länger. Zumindest fühlt es sich so an, es könnte aber auch daran liegen, dass Blockbuster immer weniger zu erzählen haben. Tatsächlich muss man zwischen zwei Sorten von Filmen unterscheiden. Während die eine Kategorie ihre gewaltige Laufzeit ausnutzt um eine dementsprechend umfangreiche Geschichte zu erzählen, füllt die andere Art ihre zusätzlichen Minuten vornehmlichen mit unnötigem Ballast. Waren es früher hauptsächlich großartig angelegte Monumentalepen, die ihre 150+ Minuten inhaltlich durchaus rechtfertigen, so scheint heutzutage jeder noch so belanglose Blockbuster diese Marke zu knacken. Wohin sind die kurzweiligen 90-Minüter verschwunden, die ihre Geschichte aufs Wesentliche beschränkt und dadurch kompakt und fesseln erzählt haben? Was ist aus der Zeit geworden, in der man in 120 Minuten alles erleben konnte, was man nur wollte? Oder anders gefragt: Muss der mittlerweile neunte Teil der X-Men-Filmreihe wirklich um eine halbe Stunde länger sein als Meilensteine der Kinogeschichte wie Star Wars oder Der weiße Hai?
Wie seht ihr die Entwicklung? Woher rührt der Zwang alles größer, länger und dadurch vermeintlich besser zu machen? Haben aktuelle Blockbuster schlichtweg zu wenig zu erzählen oder empfindet ihr die gängige Überlänge vielleicht sogar als passend?