Von Stu am Donnerstag, 20 Oktober 2016, 05:30 Uhr
Bildnachweis: © Fox | Szene aus "Birth of a Nation"
Beim diesjährigen Sundance Filmfestival wurde, The Birth of a Nation, das Regiedebüt von Darsteller Nate Parker (Non-Stop) frenetisch gefeiert und mit Preisen überhäuft (mehr dazu hier), so dass sich die Studios einen regelrechten Bieterkrieg, um die Verleihrechte, lieferten, die letztlich 20thCentury Fox, bzw. deren Tochterfirma Fox Searchlight, gewinnen konnte. 17,5 Millionen US-Dollar soll das Studio bezahlt haben..
Warum auch nicht? Nach exzellenten Rezensionen und diversen Preisen sowie dem Ruf, dass der Film im Oscar-Rennen von 2017 eine zentrale Rolle spielen wird, sah es für Fox gewiss so aus, als hätte man ein gutes Geschäft gemacht. Doch wie sich nun zeigt bleibt er erhoffte Erfolg aus. Bislang spielte der Film gerade einmal 12 Millionen US-Dollar ein und die Einnahmen gingen bereits nach der ersten Woche um satte 60% zurück. Bedenkt man, dass Fox neben dem Geld für die Verleihrechte auch noch einmal knapp 18 Millionen US-Dollar fürs Marketing ausgegeben hat, lässt sich wohl ausmachen, dass das Studio aktuell mehr als unzufrieden ist.
Woran es liegt, dass Birth of a Nation seinen Festivalerfolg nicht in gute Ergebnisse am amerikanischen Box Office umwandeln kann? Es könnte durchaus sein, dass der Skandal rund um Darsteller, Autor und Regisseur Parker nicht unerheblich für das bisherige Scheitern des Films ist. Wie wir bereits berichteten, war Parker 1999 wegen Vergewaltigung angezeigt, wurde aber freigesprochen. Jedoch soll er damals den Namen der Klägerin veröffentlicht haben, die sich 2002 das Leben nahm. Dieser Skandal kam beim Filmfestival in Toronto wieder hoch und ging durch die Medien. Es könnte sehr gut sein, dass diese Art der Aufmerksamkeit dem Film geschadet hat.
Möglich wäre aber auch, dass die Thematik aktuell nicht gut angenommen wird. Birth of a Nation erzählt die wahre Geschichte eines Sklaven, der sich auflehnt und mit anderen Gleichgesinnten für seine Freiheit und Recht kämpft und dies mit teils grausamer Gewalt. In Deutschland startet der Film übrigens am 19. Januar 2017. Zum Cast gehören neben Parker noch Armie Hammer, Penelope Ann Miller, Jackie Earle Haley und Gabrielle Union sowie Mark Boone Junior.
Was ist eure Meinung dazu?