A. J. Kadars neo-realistisches Drama The Day shall dawn (OT: Jago Hua Savera) ist ein Klassiker des pakistanischen Kinos, der jüngst in Cannes über 50 Jahre nach seiner Entstehung eine Wiederaufführung erlebte. Womöglich der Anlass für das Mumbai Film Festival, sich auf die indisch-pakistanische Co-Produktion zu besinnen und sie in der Retrospektive zu präsentieren. Das mussten die Festival-Macher bald bereuen.
Das Werk aus einer Ära, aus der nur wenige Filme überlebt haben, wurde gestrichen und mit ihm alle Hinweise dazu auf der Festival-Website. Eine Pressemitteilung verkündete knapp das Offensichtliche: Man habe sich gegen eine Aufführung entschieden. Hintergrund sei „die gegenwärtige Situation“. Die Indian Motion Picture Producers’ Association rief kürzlich zum Boykott pakistanischer Filmschaffender und ihrer Werke auf (wir berichteten).
Diee NGO Sangharsh Foundation beanstandete die Aufführung der frisch restaurierten Fassung von The Day shall dawn bei der Polizei. Scheinbar beugte sich das Festival angesichts der angespannten Lage dem politischen Druck, der einen bedrohlichen Schatten auf eine Reihe anstehender Produktionen mit pakistanischer Beteiligung vorauswirft. Dazu zählt auch die Romanze Ae Dil Hai Mushkil, die bei uns am 27. Oktober startet.
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