Es war einmal das Zweite Deutsche Fernsehen, kurz ZDF, das hatte genug vom Image eines Seniorensenders. Man versuchte frische Konzepte, einigte sich aber letztlich darauf mit zdf_neo, ZDF Info und zdf.kultur drei Spartensender starten zu lassen. Und während zdf_neo mit Spielfilmen, eigenproduzierten Shows wie Neo Magazin Royale und internationalen Serien sich bewähren konnte, verkamen die anderen Töchtersender zu Wiederholungsplattformen.
Während ZDF Info mit diversen Dokus und Magazinen sich scheinbar für die Verantwortlichen bewährt, wird bei zdf.kultur im September der Stecker gezogen. Der Sender, der dem ZDF früher 18 Millionen Euro jährlich kostete (aktuell sind es nur nur 2 Millionen), bietet Abends zwar für anspruchsvolle Cineasten und Musikfans des Öfteren ein paar Perlen, insgesamt besteht das Programm zum Großteil aber aus alten Familienserien der 1980er und -90er sowie Wiederholungen von klassischen Shows wie Disco oder der ZDF Hitparade.
Das ZDF wollte dem Kultursender schon früher den Stecker ziehen, durfte dies allerdings nicht, weil es mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag von den Bundesländern beauftragt wurde, einen Kultursender zu betreiben. Zumindest zu Beginn der Senderhistorie war das Angebot auch reichhaltig. Sendungen wie Pixelmacher, Götter wie wir oder Kulturplast und Roche & Böhmermann waren durchaus eine Bereicherung in der nationalenen TV-Landschaft. Genügend Zuschauer lockte es aber dennoch nicht vor die Mattscheibe.
Nach dem Ende von zdf.kultur soll im Oktober übrigens der noch namenlose Jugendkanal von ARD und ZDF den Sendebetrieb beginnen. Mal sehen ob dieser ein ähnliches Schicksal erleidet.
