Der Journalist, Drehbuchautor und Produzent, der für sein Skript zu Kathryn BigelowsThe Hurt Locker einen Oscar gewann, hat mit dem Interview des ehemaligen Kriegsgefangenen Bowe Bergdahl interessantes Material. Das findet auch die US-Regierung, die von ihm die Offenlegung der insgesamt 25 Stunden langen Gespräche verlangt. Mark Boal (Zero Dark Thrity) klagt jetzt gegen die Regierung, um das zu verhindern.
Hintergrund: Bergdahl wurde fünf Jahre von den Taliban gefangen gehalten und später beschuldigt, von der US-Armee desertiert zu haben. Im Kriegsgerichtsprozess gegen ihn wird das Interview als potenzielles Beweismaterial angefordert. Teile davon wurden bereits in der zweiten Staffel der HBO Podcast Serial ausgestrahlt. Boals Produktionsfirma Page 1 sollte das komplette Interview bis Mai offenlegen, tat dies aber nicht.
Er selbst nannte das Vorgehen „orwellsch und bizarr“. Er unterstütze die Armee, aber die Taktik des Militärstaatsanwalts unterminiere die staatlichen Prinzipien und Richtlinien, den ersten Zusatzartikel der Verfassung zu schützen. Eines bringt die Klage gegen Präsident Obama, Verteidigungsminister Ash Carter und Militäranwalt Justin Oshana mit Sicherheit: einen guten Filmstoff.
Was meint ihr: Sollten Filmemacher vertrauliche Informationen offenlegen müssen?