Seit einer guten Woche ist sie nun schon im Gange und wer noch nichts davon mitbekommen hat, lebt entweder hinterm Mond oder hat in der letzten Zeit seine Wohnung nicht verlassen und noch dazu auf jede mediale Einwirkung verzichtet. Die Rede ist natürlich von der Fußballeuropameisterschaft in Frankreich. Einmal mehr greifen die nationalen Mannschaften nach der begehrten Trophäe und einmal mehr versetzt das die komplette Nation in Aufruhe. Klar, Deutschland ist ein Fußballland. Auf einmal scheint es bei einem Großteil der Bevölkerung völlig verständlich, wenn man von 15:00 Uhr Nachmittag bis 23:00 Uhr Abend vor dem Fernseher sitzt und sich Fußball ansieht. Was dieser Wochen neben dem beliebten Sport passiert, ist für viele nur noch Nebensache.

Aber was bedeutet eine solche Europameisterschaft eigentlich für uns Filmfreunde und Kinogänger? Wer zusätzlich Fußballfan ist, der hat wohl keine sonderlichen Probleme (außer vielleicht die Zeitnot), doch wer mit dem Sport nichts anfangen kann, dürfte durchaus an einige Grenzen stoßen. Es ist bereits ein alter Hut, dass Kinos während eines solchen Großereignisses sowohl die Anzahl der Neustarts, als auch die der Vorstellungen reduzieren. Aus finanzieller Sicht natürlich völlig verständlich, und doch für viele ein Ärgernis. Dazu kommt der neuartige Trend vieler Kinoreihen ihre Säle zum Übertragungsort für die Partien umzuwandeln. Wer also von der EM fliehen und sich in Ruhe einen Film ansehen will, der wird schon im Eingangsbereich mit Fanhorden konfrontiert und darf auch während der Vorstellung begeistertes Gejohle aus dem Saal nebenan über sich ergehen lassen. Eine wirkliche Flucht sieht anders aus.

Seid ihr über das reduzierte Kinoprogramm enttäuscht oder steckt ihr vielleicht selbst mitten im EM-Wahnsinn? Sollte es für Nicht-Fußballbegeisterte ein Kontrastprogramm im Kino geben? Und was steht bei euch in den nächsten Wochen an, Filme oder Fußball?