Bitte einmal den Trailer zu Pixars Sequel zu Finding Nemoanklicken und zu den drei Millionen Views noch eine hinzufügen. Den Finger dabei immer über der Stop-Taste halten. Dann abwarten bis 1:07 und – stop! Sind die zwei womöglich ein lesbisches Pärchen? Die Diskussionen darüber auf Twitter überschlagen sich, seit der Trailer letzte Woche veröffentlicht wurde. Von der Seite Disney-Pixar gab es bis jetzt keine Antwort auf die brennende Frage vieler Fans, ob im neunen Unterwasserabenteuer zum ersten Mal offiziell homosexuelle Charaktere auftauchen.
Was heißt hier offiziell? Im Riesenerfolg Frozen gibt es eine Szene, in der eine blitzschnelle Aufnahme vermuten lässt, dass ein Nebencharakter schwul sei. Der winzige Moment, der absolut jugendfrei ist und keineswegs eindeutig, bekam in den USA sogleich heftige Schelte von kirchlicher Seite. Doch es gab auch viel positives Feedback. Eine Twitter-Kampagne mit dem Hashtag #GiveElsaAGirlfriend bat die Filmemacher, die bereist auf Hochtouren an einem Sequel arbeiten, Elsa im nächsten Teil eine Freundin an die Seite zu stellen. Ob Disney-Pixar den Anregungen nun bereits in der Fisch-Fabel entsprechen, bleibt abzuwarten.
Von dem traditionell konservativen Familien- und Gesellschaftsbild, dem die Disney-Filme ihren Erfolg mit verdanken, Abstand zu nehmen, könnte das Studio teuer zu stehen kommen: in Sachen Kasseneinnahmen. Der Finding-Dory-Trailer weckte neben dem hoffnungsvollen Feedback der LGBT-Community auch Boykottaufrufe von reaktionärer Seite. Das wirft die Frage auf, wie sehr diese Leute über das Team des Films im Bilde sind. Ellen DeGeneres, die der Hauptfigur ihre Stimme leiht, outete sich 1997.
Findet ihr die Zeit ist reif für ein (regenbogen)buntes Weltbild in Disneyfilmen?