Wir leben mittlerweile in einer Zeit, in der Fans und Zuschauer immer aktiver in den Schaffensprozess eines Films eingreifen können. Längst vorbei ist die Zeit, in der Menschen ihr Interesse beziehungsweise ihren Unmut an einem Film lediglich durch das Löhnen eines Kinotickets oder das Kaufen einer DVD zum Ausdruck bringen konnten. Nachdem sich die Finanzierung von Filmprojekten durch Crowdfunding immer größerer Beliebtheit erfreut, wächst in den letzten Jahren auch die Anzahl an Petitionen, die in den Entstehungsprozess eines Films eingreifen wollen. Aber ist diese Entwicklung erfreulich oder bedenklich?
Die jüngere Vergangenheit ist voll von mehr oder weniger bekannten Beispielen. So wollten beispielsweise im vergangenen Jahr eine Gruppe Tierschützer die Dreharbeiten von Spielbergs diesjährig erscheinenden Film BFG – Big Friendly Giant auf den Färöer-Inseln absagen und sammelten dazu beinahe 100000 Stimmen. Die Dreharbeiten wurden daraufhin zu einem anderen Ort verlegt, laut offizieller Aussage jedoch nicht aufgrund der Petition. Das prominenteste Beispiel der letzten Wochen stellt jedoch die Forderung zahlreicher aufgebrachter Fans dar, die nach dem aus ihrer Sicht Katastrophalen Batman v Superman: Dawn of Justice für den Rausschmiss Zack Snyders aus allen kommenden DC-Comic Verfilmungen plädierten. Einmal mehr stellt sich die Frage, ob das eine berechtigte Forderung oder einen kunstfeindlicher Eingriff in die Entstehung eines Werkes darstellt.
Wie steht ihr zu Petitionen? Sind sie eine effektive Möglichkeit in den Schaffensprozess eines Films einzugreifen und möglicherweise auch sinnvolle Änderung durchzusetzen? Oder befürchtet ihr, dass sich diese Entwicklung negativ auf die Filmwelt auswirkt und die kreative Vision eines Regisseurs unterdrückt?