In den USA ist es die MPAA, in Deutschland die FSK und in Großbritannien die BBFC. Ja, gemeint sind die Institutionen, die die Altersfreigabe für Filme empfehlen, bzw. aussprechen. Die BBFC wurde nun aber Opfer eines Streichs, der auf das Konto des Filmemachers Charlie Lyne ging.
Dieser sammelte vor einiger Zeit via Crowdfunding 5963 britische Pfund (umgerechnet knapp 7900 Euro), um einen Zehn-Stunden-Film zu drehen. Damit dieser öffentlich aufgeführt wird, brauchte Lyne natürlich eine Altersfreigabe und so mussten sich die Prüfer der BBFC den kompletten Film ansehen. Nun gut, ein sehr langer Film, aber was bekamen die Pürfer genau zu sehen? Gewaltexzesse? Sexualisierte Inhalte? Schimpfwortkanonaden?
Nein, alles falsch! Der Film von Lyne zeigt einzig und alleine - Achtung: Spoiler! - eine frisch gestrichene Wand, die trocknet. Das erklärt auch den Titel des Werkes, der lautet nämlich „Paint Drying“. Ja, richtig, die BBFC musste sich, um eine Altersfreigabe zu erteilen, zehn Stunden lang ansehen, wie Wandfarbe trocknet und ansonsten gibt es im Film nichts Weiteres zu sehen.
Doch warum tat der Filmemacher das? War es wirklich nur ein Streich? Nicht ganz, wie er später erklärte. Das ganze Unternehmen war eine Protestaktion, gegen die hohen Gebühren, die die BBFC selbst von unabhängigen Independent-Filmen verlangt, um diese zu prüfen. Lyne gab sein Crowdfunding-Geld also nicht für den eigentlichen Film aus, sondern für dessen Prüfung. Billig war es nämlich nicht, denn neben einer festen Gebühr von ca. 130 Euro, verlangt die Behörde pro Filmminute ca. 9 Euro. Die Prüfung von „Paint Drying“ kostet also knapp 5530 Euro.
Ach ja, wie Lyne via Twitter mitteilte (unten zu sehen), bekam sein Film die niedrigste Altersfreigabe derBBFC. Des Weiteren veröffentlichte er in dem sozialen Netzwerk auch eine Kostprobe seines Films. Natürlich haben wir euch diesen, äh, Teaser (?) unten eingefügt.
Was haltet ihr von der Aktion?