Die Anschläge auf Paris vom 13. sind noch nicht ganz verdaut und die westliche Welt fragt sich, was jetzt eigentlich passiert, was jetzt die nächsten Schritte sein werden. Viele sitzen etwas verloren zwischen den Stühlen, der NDR hingegen hat eine Entscheidung getroffen. Der neue „Tatort“ mit Deutschlands Nuschelnase Til Schweiger wurde verschoben, der brisanten Handlung wegen. In dem Tatort sollte nämlich ein Anschlag für Gefahr sorgen. Dass das derzeit auf erhobene Augenbrauen sorgt, ist verständlich.
Schweiger selbst findet die Entscheidung falsch. Und auch das ist irgendwie verständlich, suggeriert die Verschiebung des Tatorts auf die ersten Monate des nächsten Jahres doch zunächst einmal, dass man sich dem Einfluss des Terrors beugt. Das jedoch auch nur auf den ersten Blick, denn an dem Anschlag nahmen zwei Gruppen teil. Die Terroristen und die Opfer. Und die Angehörigen der letzteren wollen jetzt wahrscheinlich nicht mit dem gleichen behelligt werden, was für sie Realität ist - schließlich ist das Fernsehen und der Film zuoberst immer noch die Möglichkeit zur Flucht vor dem Schrecken des wahren Lebens.
Geplant war die nun verschobene Krimifolge als Anfangspunkt einer neuen Tatort-Zeitrechnung. Ein erster von drei Schritten, die schließlich in einem großen Kinofilm münden sollten, der eigentlich im nächsten Februar in die Lichtspielhäuser kommen sollte - das kann sich Team Schweiger jetzt wohl gepflegt abschminken. Dabei möchte man Schweiger in dieser Hinsicht natürlich nicht rein wirtschaftliches Interesse vorwerfen, in Zeiten, in denen nichts unwichtiger erscheint. Aber wenn weder Weg A noch Weg B zum Ziel führen, dann steht man eben so verloren in der Gegend herum und wartet darauf, dass irgendjemand eine Entscheidung trifft.
Die Frage: Findet ihr die Entscheidung des NDR richtig? Könnt ihr Til Schweigers Reaktion verstehen? Wie verfährt man nun am besten? Schreibt es in die Kommentare und diskutiert.