Von Stu am Sonntag, 15 November 2015, 14:30 Uhr
Bildnachweis: © Shia LaBeouf
Einst war er ein Kinderstar, spielte in Filmen wie „Drei Engel für Charlie: Volle Power“ oder „Das Geheimnis von Green Lake“. Dann kamen die ersten drei „Transformers“-Filme und Shia LaBeouf wurde zum Teenieschwarm und gefragten Darsteller der A-Liga von Hollywood. Doch nach „Transformers 3“ hatte der Darsteller genug vom Blockbusterzirkus und versuchte sich in erwachseneren Produktionen, doch obwohl Filme wie „Lawless“ oder „The Company you kept – Die Akte Grant“ von der Kritik gut angenommen wurden, erwiesen sie sich an der Kasse als Flops.
Scheinbar ab da an, begann die Wandlung des Shia LaBeouf. Er drehte kleinere Filme, engagierte sich für Rollen die Abseits seines früheren Schaffens, etwa in Lars von Triers „Nymphomaniac“. Um diesen Part in dem Skandalfilm zu erhalten, soll LaBeouf dem Regisseur ein Nacktfoto geschickt haben. Was folgte waren werbewirksame Auftritte, etwa mit einer Papiertüre über dem Kopf, auf der „I am not famous anymore“ (dt.: „Ich bin nicht mehr berühmt“) stand.
In der Öffentlichkeit galt der Darsteller fortan als eine Art Witzfigur. Als Paradebeispiel eines Schauspielers, der alles versucht, um zum einen aufzufallen, zum anderen sich gegen die Systematiken des Ruhms zu wehren. Selbst bei seinen mitwirken bei Hollywood-Produktionen sorgte er für den ein oder anderen Eklat, etwa als er für die Vorbereitung in „Herz aus Stahl“ sich selbst und ohne Narkose einen Zahn zog, was Hauptdarsteller Brad Pitt angeblich dazu veranlasst haben soll, LaBeouf großräumig zu meiden.
Der letzte Coup von La Beouf war diese Woche, als er mehrere Tage lang seine ganzen Filme ansah, was man im Internet via Livestream verfolgen konnte (wir berichteten). Viele nutzten das, um sich wieter über LaBeouf lustig machen, der dazu in den letzten Wochen wegen Gewaltausbrüchen ebenfalls in die Schlagzeilen geraten war. Doch warum wird er belächelt? LaBeouf versteht sich als Schauspieler, also als Künstler und er spielt mit solche Happening doch mit den Erwartungen und Ansichten seines Publikums. Ob es einem gefällt steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Was glaubt ihr? Ist Shia LaBeouf wirklich eine Witzfigur, oder haben die meisten noch nicht verstanden, dass sich der Amerikaner als Kunstfigur neu erfindet? Glaubt ihr, dass er jemals wieder die Starpower von einst erreichen wird, oder geht ihr davon aus, dass das Studio-System ihn ausgelaugt und eingezwängt hat, was er nun mit Aktionen wie seinem Filmmarathon kompensiert? Sagt uns eure Meinung.