Eine Nachricht, die wenig verwundert. Eine statistische Erhebung der amerikanischen National Association of Theatre Owners (kurz: NATO - kein Witz)hat ergeben, dass Kinotickets im Durchschnitt noch nie so teuer gewesen seien, wie im vergangenen Quartal. Lässt sich das auch auf Deutschland übertragen?

Aber bevor wir über unsere Kinolandschaft und deren Preise spekulieren, erstmal die blanken Fakten aus Übersee. Im zweiten Quartal 2015 kostete ein Kinoticket im Schnitt 8,61 US Dollar, was eine Steigerung von 3,4 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum darstellt. Da es sich hier um einen Durchschnittswert handelt, sind die teuren 3D Filme mit den kleinen Vorstadtkinos in einem Topf gelandet und ergeben diesen entsprechenden Wert. Allein "Jurassic World" und "Avengers: Age of Ultron" hätten 42 % der Einnahmen in den drei Monaten April, Mai und Juni ausgemacht, entsprechend höher waren die Ticketpreise.

Wird das Kino also tatsächlich immer teurer oder sind es nur die Extrawürste wie 3D und ultra-Komfortsessel mit programmierbarer Rückenmassage, die die Kinopreise in die Höhe treiben, ergo, sind die Besucher selbst Schuld an ihrer Misere? Tatsächlich blieben die Preise, in den USA, über die letzten Jahre recht stabil. Der alte Rekord vom zweiten Quartal 2013 (8.17$) wurde erst jetzt gebrochen, heißt, es waren im Sommer 2014 keine segnifikanten Preiserhöhungen festzustellen. Und auch die Inflation spielt eine Rolle. Der durchschnittliche Ticketpreis lag 2010 bei 7.89$, inflationsbereinigt entspräche des ungefähr 8.60$ heutiger Währung, also exakt dem Preis, der jetzt als neue Höchstmarke festgestellt wurde.

Wie sieht es hierzulande aus? Schaut man sich die Preistabelle eine x-beliebigen Filmpalastes in Innenstadt-Lage an, fallen besonders die 3D Filme aus dem Raster. Im Schnitt 11 € + 1 € für die Brille und ggf. Zuschäge für Logenplätze und Filme mit Überlänge, da können gut und gerne 15€ am Abend draufgehen, ohne dabei auf überteuertes Knabberzeug zurückgegriffen zu haben. Im kleinen Stadtrandkino sieht die Sache dann natürlich anders aus, hier kostet ein Ticket ohne besondere Ermäßigung im Schnitt zwischen 6 und 7 Euro, dafür verzichtet man auf eine 300 Quadratmeter Leinwand und nervige 3D Brillen (für Brillenträger die Hölle auf Erden).

Es ist also wie immer. Luxus kostet Geld und jeder Besucher muss selbst entscheiden, wie und wo er Film X sehen will. Im örtlichen Kleinstadtkino, dass dank EU-Subventionen ebenfalls auf den 3D Zug aufspringen konnte, kostet ein 3D Film übrigens nur 8,50 €, und da sind die Brille und eventuelle Aufschläge schon eingerechnet. In diesem Sinne, viel Spaß im Kino.

Wie sind eure Erfahrungen mit Ticketpreisen?