Nachdem die letzte Folge "Game of Thrones" erneut für eine lebhafte Diskussion zum Thema "Gewaltdarstellungen" sorgte, wollen auch wir das Thema an diesem Sonntag aufgreifen. Wer die Serie aktuell verfolgt (hier ist das Recap zur letzten Folge) wird wissen, um welche Szene es ging. Für alle anderen sei kurz gesagt: es wurde zum wiederholten Mal eine Figur vergewaltigt, ohne dass dafür eine literarische Vorlage oder eine für die Serie erzählerische Notwendigkeit vorlag (dass der Täter ein absoluter Psychopath ist stand vorher fest, allenfalls zählt das Voranbringen einer männlichen Nebenfigur als scheinbar legitimes Motiv für die Erniedrigung einer weiblichen Hauptfigur).
Tatsächlich ist dies nicht das erste Mal, dass die Serie wegen ihrer brutalen Darstellung in der Kritik steht. Doch auch andere Serien geizen nicht mit Schockwerten. "Hannibal" sprengt Woche für Woche die Grenzen des frei empfangbaren Fernsehens in den USA. "Sons of Anarchy" lieferte über sieben Staffeln hinweg extrem brutale Einsichten in das Leben einer Bikergang. Und auch die frisch angelaufene Serie "Outlander" ist alles andere als zimperlich. Mit den Effekten der Gewaltdarstellung im Fernsehen, vor allem auf Kinder und Jugendliche, beschäftigen sich zahlreiche Studien (beispielsweise hier). Mehr oder weniger kommen sie alle zum gleichen Ergebnis: die teils exzessiven Gewaltdarstellungen beeinflussen die (jungen) Zuschauer deutlich. Gewalt wird eher akzeptiert, eher als Lösung angesehen, eher als normal empfunden, je mehr man ihr visuell ausgesetzt ist. Wir wollen nun eure Meinung zum Thema.
Was sagt ihr zu den immer deutlicheren und brutaleren Gewaltdarstellungen in Film und Serie? Erschreckt euch diese Tendenz, oder findet ihr das alles gar nicht so dramatisch, denn das Leben als solches ist ja schließlich brutal genug?