Bildnachweis: © Studiocanal | Ein ganz normales Gespräch unter Jungs im „Studio 54“

Zweite Chance nach 17 Jahren - "Studio 54" darf auf der Berlinale endlich unartig werden

von Sebastian Groß

1998 schrieb und inszenierte Regisseur Mark Christopher das Drama „Studio 54“, welche die Geschichte des legendären Nachtclubs erzählt, welches von 1977 bis 1980 die wohl bekanntesten Disco der Welt war, in der Größen wie Andy Warhol, Truman Capote und Mick Jagger sich ausschweifenden Exzessen hingaben. Im Film selbst geht es um Shane (Ryan Phillipe), der einen Job als Barkeeper im Studio 54 ergattert und die Glanzzeit des Clubs hautnah miterlebt. Aber auch der Fall des Studios, eingeleitet durch Ermittlungen der Steuerbehörde, sind Teil der Geschichte.

Christophers Films fiel durch zwei Dinge besonders positiv auf. Da wäre zum einen die recht offenherzige Werbekampagne, die nicht nur in den USA für hitzige Diskussion sorgte (ein Poster seht ihr unten), sowie Komiker Mike Myers („Austin Powers“), der hier wohl seine einzige, ernste Rolle spielte (die des Studio 54-Besitzer Steve Ruball) und diese Herausforderung brillant meisterte. Es gab auch etwas negatives am Drama und zwar der Film selbst. Der erwies sich, ganz im Gegenstz zur Promotion, als überaus zugeknöpft und artig. Dass dies nicht die Schuld des Regisseurs war, soll im kommenden Febraur auf der Berlinale bewiesen werden. Dort will Christopher nämlich seinen Director’s Cut von „Studio 54“ präsentieren. Der geht stolz 45 Minuten länger, so dass das Drama nun eine Laufzeit von knapp 135 Minuten hat.

Ob „Studio 54“ dadurch wirklich besser wird? Eine zweite Chance sollte man dem Film wohl gewähren. Wäre schließlich nicht das erste Mal, dass Produzenten einen Film für eine breitere Publikumsspanne kürzen oder gar umschneiden. Ob der Director’s Cut des Films es auch außerhalb der Berlinale auf DVD oder Blu-ray schafft, lässt sich zurzeit leider noch nicht sagen.

Interessiert am Director’s Cut?


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