Vielleicht kennt ihr das: Ihr öffnet YouTube und staunt nicht schlecht, als euch plötzlich ein erster Trailer zum neuen Spider-Man-Film vorgeschlagen wird. Moment mal – sollte der nicht noch gedreht werden? Egal. Ein Klick, eine Werbeeinblendung, und schon läuft der Trailer. Doch irgendetwas stimmt nicht. Das ist zwar Tom Holland, aber die Szene wirkt eher wie aus Uncharted – oder täuscht ihr euch? Eure Zweifel wachsen, bis ihr es schließlich erkennt: Was ihr da gerade seht, ist ein Fake-Trailer.

Genau solche täuschend echten Videos haben Kanäle wie Screen Culture und KH Studio in den letzten Jahren massenhaft produziert – mit enormem Erfolg. Ihre KI-generierten Trailer zu Blockbustern wie The Fantastic Four: First Steps oder fiktiven James-Bond-Filmen erzielten Millionen Klicks. Doch nun hat YouTube die Monetarisierung dieser Kanäle gestoppt, nachdem eine Recherche von Deadline enthüllte, wie diese mit den irreführenden Clips Werbeeinnahmen generierten.

Brisant: Statt die Fake-Trailer konsequent zu entfernen, sollen einige Hollywood-Studios, darunter Warner Bros. Discovery und Sony, YouTube gebeten haben, ihnen die Werbeeinnahmen aus den Clips zuzuleiten – eine Stellungnahme dazu lehnten sie ab.

YouTube begründete den Bann mit Verstößen gegen die Monetarisierungsrichtlinien, die einen eigenen kreativen Mehrwert verlangen. Auch gegen die Plattformregeln zur Verbreitung manipulierter Inhalte sei verstoßen worden. Während sich Screen Culture nicht äußerte, verteidigte der Gründer von KH Studio seine Videos als harmlose „Was wäre wenn?“-Experimente und kündigte eine mögliche Berufung an.

Eine zentrale Frage bleibt: Warum platziert der YouTube-Algorithmus Fake-Trailer oft prominenter als offizielle Vorschauen? Auch darauf gibt die Plattform keine Antwort.