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Der König des Surrealismus hat diese Welt verlassen: Kultregisseur David Lynch ist tot

Stu

Von Stu

Bildnachweis: © Netflix | Szene aus "What Did Jack Do?"

David Lynch, ein wahrer Meister der künstlerischen Vielfalt, ist im Alter von 78 Jahren verstorben. Wie seine Familie mitteilte, erlag er den Folgen einer langjährigen Erkrankung, die durch sein Leben in den letzten Jahren zunehmend eingeschränkt wurde (wir berichteten). Bekannt für seine visionären Werke, die tief in die Abgründe menschlicher Emotionen und Wahrnehmungen eintauchten, hinterlässt Lynch ein unvergleichliches Erbe, das weit über die Grenzen des Films hinausreicht.

Lynch wurde 1946 in Missoula, Montana, geboren und zeigte schon früh eine ausgeprägte künstlerische Begabung. Als Maler, Musiker, Bildhauer, Autor und Filmemacher verschrieb er sich zeitlebens der Erforschung der menschlichen Psyche und den verborgenen Welten hinter der Oberfläche. Seinen Durchbruch erlebte er 1977 mit seinem Debütfilm, einem surrealistischen Alptraum namens Eraserhead (siehe Bild unten), der zu einem Kultklassiker avancierte.

© Studiocanal | Motiv aus "Eraserhead"

Mit Der Elefantenmensch (1980) erreichte er den internationalen Durchbruch. Das Porträt eines entstellten Mannes in der viktorianischen Gesellschaft berührte Zuschauer weltweit und brachte ihm Nominierungen für den Oscar ein. Wenige Jahre später schuf er mit Blue Velvet (1986) einen Klassiker des psychologischen Thrillers. Der Film enthüllt die düstere Seite einer scheinbar idyllischen amerikanischen Kleinstadt. Blue Velvet war für ihn auch eine Erholung. Sein 1984 gedrehter Dune - Der Wüstenplanet war ein Flop und die Dreharbeiten waren für den Querkopf sehr beschwerlich.

Einen weiteren Höhepunkt erreichte er 1990 mit Wild at Heart - Die Geschichte von Sailor und Lula, einem unkonventionellen Roadmovie, das mit der Goldenen Palme in Cannes ausgezeichnet wurde. Auch seine Arbeiten für das Fernsehen setzten Maßstäbe. Die Serie Twin Peaks (siehe Bild unten) führte die Zuschauer in eine mysteriöse Kleinstadt voller Rätsel und übersinnlicher Elemente. Die Frage nach dem Schicksal von Laura Palmer wurde zu einem kulturellen Phänomen und veränderte die Fernsehwelt nachhaltig. 1992 erschien Twin Peaks: Der Film, 2017 wurde die Serie fortgesetzt.

© Paramount | Motiv aus "Twin Peaks"

Lynch war bekannt für seine kompromisslose Herangehensweise. Sein Werk verbindet surrealistische Bilder, verstörende Klänge und Geschichten, die zwischen Traum und Realität schweben. Lost Highway, Mulholland Drive - Straße der Finsternis und Inland Empire sind dafür perfekte Beweise. Einen ungeöhnlich bodenständigen wie aber auch emotionalen Film drehte er 1999 mit The Straight Story. In den letzten Jahren wandte er sich mit oft skurrilen Videos YouTube und Social Media zu.

Seinen letzten größeren Leinwandauftritt hatte Lynch, der öfters auch selbst vor der Kamera stand, in s autobiographischen Film Die Fabelmans (siehe Bild unten) von 2022. Dort spielte er Regie-Legende John Ford. Von seinen drei Kinder dürfte vor allem dem (Genre-) Publikum ein Begriff sein. Sie inszenierte unter anderem die Thriller Unter Kontrolle und Chained.

© Universal | Motiv aus "The Fabelmanns"

David Lynch war ein außergewöhnlicher Geschichtenerzähler, der oft und gerne mit dem Medium sowie den Erwartungen der Zuschauer experimentierte. Er war kein Auteur der einfachen Antworten bot und schon gar kein Liebling des Massengeschmacks. Mit seinem Tod verliert nicht nur Hollywood, sondern die gesamte Filmwelt einen wunderbar eigensinnigen und talentierten Geist.

Ruhe in Frieden.

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