Es erscheint geradezu ironisch, dass in der Branche vor einigen Wochen noch darüber spekuliert wurde, ob Joker: Folie à Deux ähnlich erfolgreich sein würde wie sein Vorgänger, der 2019 die magische Grenze von einer Milliarde US-Dollar an weltweitem Einspielergebnis durchbrach. Nun wissen wir: Joker 2 wird kein Kassenschlager. Tatsächlich könnte sich der Film für Warner als ein erhebliches finanzielles Desaster erweisen.
Diese Woche wird das durch die Einspielergebnisse eines anderen R-Rated-Films untermauert, der dank einer perfekt orchestrierten Hype-Maschine, kraftvoller Promotion und eines idealen Startzeitpunkts das nordamerikanische Box Office ordentlich aufgemischt hat. Die Rede ist von Terrifier 3, der sein Eröffnungswochenende in den USA genutzt hat, um eindrucksvoll zu beweisen, dass selbst Nischenproduktionen wie provokante Slasher- und Splatterfilme an den Kinokassen erfolgreich sein können.
Terrifier 3 stürmt an seinem Startwochenende direkt an die Spitze der Kinocharts und erzielt beeindruckende 18,3 Millionen US-Dollar. Mit einem Budget von lediglich zwei Millionen US-Dollar und selbst unter Einberechnung der Marketingkosten dürfte der ultrabrutale Film von Regisseur, Autor und Spezialeffektkünstler Damien Leone bereits jetzt als voller Erfolg gelten. In Deutschland startet Terrifier 3 am 31. Oktober 2024.
Unverändert auf dem zweiten Platz bleibt Der Wilde Roboter. Der Animationsfilm bringt an seinem dritten Wochenende rund 13,5 Millionen US-Dollar ein und kann sich auch international solide behaupten. Bei einem geschätzten Budget von etwa 75 Millionen US-Dollar ist der Film zwar kein riesiger Blockbuster, aber für das Studio dennoch ein Erfolg. Ein Sequel ist bereits in Planung, was darauf hindeutet, dass der Film die Erwartungen insgesamt erfüllt.
Wie bereits angedeutet, ist Joker: Folie à Deux ein echter Flop. Am zweiten Wochenende verzeichnet der Film einen drastischen Rückgang der Zuschauerzahlen um 80 %, was zu einem Wochend-Ergebnis von nur noch rund 7 Millionen US-Dollar führte und den Titel auf Platz drei zurückwarf. Der Film, dessen Produktionskosten auf etwa 200 Millionen US-Dollar geschätzt werden (ohne Marketing), hat in den USA bisher lediglich 51 Millionen US-Dollar eingespielt. Laut Forbes müsste der Film weltweit 500 Millionen US-Dollar einbringen, um für Warner profitabel zu sein.
Auch der vierte Platz geht an einen Warner-Titel: Beetlejuice Beetlejuice, der sich in seiner sechsten Woche behauptet. Die lang ersehnte Fortsetzung, die 36 Jahre auf sich warten ließ, hat laut Schätzungen nur etwa 500.000 US-Dollar weniger eingespielt als Joker 2. Damit ist der neue Film von Tim Burton einer der erfolgreichsten Kinostarts für Warner in diesem Jahr und kommt in den USA aktuell auf ein Gesamtergebnis von knapp 276 Millionen US-Dollar.
Auf Platz fünf landet ein interessanter Neueinsteiger: Piece by Piece, ein Film, der die Lebensgeschichte des Musikers Pharrell Williams erzählt – jedoch auf außergewöhnliche Weise mit LEGO-Steinen dargestellt. Der von Oscar-Preisträger Morgan Neville (20 Feet from Stardom) inszenierte Film soll am 23. Januar 2025 in den deutschen Kinos anlaufen. In den USA erzielte der ungewöhnliche Biopic-Film am Startwochenende knapp unter einer Million US-Dollar.