Urlaubsbedingt legte unser Box-Office-Report eine Woche Pause ein, und in dieser Zeit hat sich in den Kinocharts einiges getan. Tatsächlich gab es in den vergangenen 14 Tagen so viele Veränderungen wie schon lange nicht mehr. Aber gehen wir der Reihe nach vor – oder nein, beginnen wir dieses Mal mit dem Flop der Woche, weil dieser keine wirkliche Überraschung ist. Denn, wie nicht anders zu erwarten war, sehen die Zuschauerzahlen für Francis Ford Coppolas Megalopolis bescheiden aus.
Der Oscar-Preisträger investierte stolze 120 Millionen US-Dollar seines eigenen Vermögens in sein Traum- und Wunschprojekt. Doch es sieht so aus, als würde er dieses Geld nie wiedersehen. In den USA landete der Film nur auf dem sechsten Platz und spielte lediglich 4 (!) Millionen US-Dollar ein. Wie gesagt, es war zu erwarten und auch wenn der Titel viel Häme und Spott abbekommt, sollte doch zumindest Coppolas Ehrgeiz gewürdigt werden. Außerdem sind solche Werke wie Megalopolis in der heutigen Zeit doch recht selten.
Nun, da das geklärt ist, richten wir unseren Blick auf die Erfolge des nordamerikanischen Box Office. Der Animationsfilm Der Wilde Roboter von DreamWorks und Universal eroberte den ersten Platz und erhielt sogar den Titel "drittbester Start eines Animationsfilms im September". Eine nette Auszeichnung für das Regal, doch die Studios und Produzenten dürften sich wohl eher über das bisherige Einspielergebnis von rund 35 Millionen US-Dollar freuen. Hierzulande startet Der Wilde Roboter diesen Donnerstag, also am 3. Oktober 2024.
Auf dem zweiten Platz rangiert der Spitzenreiter der letzten zwei Wochen: Beetlejuice Beetlejuice. Dieses späte Sequel, das fast nur auf einem Streaming-Dienst gelandet wäre (mehr dazu hier), kostete 100 Millionen US-Dollar und steht aktuell bei einem nordamerikanischen Einspielergebnis von sehr guten 250 Millionen US-Dollar. Damit erweist es sich als ein profitabler Erfolg für Warner und wahrscheinlich als einer der größten Hits des Studios, seitdem Dune: Part Two aus den Kinos verschwunden ist.
Auf dem dritten Platz befindet sich in seiner zweiten Woche der Animationsfilm Transformers One. Obwohl der Film im Vergleich zu den anderen Teilen des Franchise bei den Kritikern recht gut ankam, bleibt der ganz große Erfolg bisher aus. Transformers One in der zweiten Woche etwa 9 Millionen US-Dollar einspielen, was zu einem Gesamtumsatz von rund 39 Millionen US-Dollar in den USA führt. Diese Zahlen sind eher enttäuschend, insbesondere wenn man bedenkt, dass der Neustart Der Wilde Roboter bereits innerhalb einer Woche auf 35 Millionen US-Dollar kommt, ohne dabei auf eine etablierte Marke als Unterstützung zurückgreifen zu können. Der Film von Josh Cooley (Toy Story 4) startet in Deutschland am 10. Oktober 2024.
Der indische Actionfilm Devara: Part 1 schaffte es in seiner Startwoche auf den vierten Platz der nordamerikanischen Kinocharts und spielte rund 5,6 Millionen US-Dollar ein. Die Titelrolle spielt übrigens N. T. Rama Rao Jr., bekannt als einer der Helden aus dem globalen Blockbuster RRR. Noch ist unklar wann und wie dieser Film hierzulande erscheinen wird.
Den Abschluss der Top Five bildet der Thriller Speak No Evil. Das Remake des gleichnamigen, dänischen Schockers erzielte in den USA bisher ein Einspielergebnis von rund 28 Millionen US-Dollar, wovon etwas mehr als 4 Millionen allein an diesem Wochenende eingespielt wurden. Bei einem geschätzten Budget von 15 Millionen US-Dollar und den diversen Einspielergebnissen aus dem Rest der Welt, kann hier durchaus von einem soliden, wenn nicht sogar zufriedenstellenden Ergebnis geredet werden. Zuletzt war die Neuverfilmung übrigens Gesprächsthema, weil der Regisseur des Originals sich öffentlich kritisch zum Remake äußerte (wir berichteten).