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Die Hongkonger Martial-Arts-Legende Corey Yuen ist verstorben. Wie nun bekannt wurde, erlag Yuen bereits 2022 im Alter von 73 Jahren den Folgen einer Covid-Erkrankung. Seine Familie hielt die Nachricht bislang zurück, doch am 12. August wurde sein Tod durch einen Sprecher der Hongkonger Filmschaffenden-Gewerkschaft offiziell bestätigt.
Yuen, geboren am 15. Februar 1951 in Hongkong, gilt als einer der einflussreichsten Regisseure und Kampfchoreografen des Hongkonger Action-Kinos, dessen Werke auch in Hollywood großen Anklang fanden. Seine Laufbahn begann schon in jungen Jahren, als er die Pekinger Theater- und Schauspielschule besuchte und dort auf spätere Größen wie Jackie Chan, Sammo Hung und Yuen Biao traf. Gemeinsam traten sie in der renommierten Akrobatiktruppe "The Seven Little Fortunes" auf.
Im Laufe seiner Karriere wurden viele seiner Filme zu Karrieresprüngen für zahlreiche Stars. Sein Regiedebüt feierte Yuen 1982 in Hongkong mit der Action-Komödie Ninja Kommando, gefolgt von In the Line of Duty (auch bekannt als Ultra Force 2) im Jahr 1985, in dem Michelle Yeoh und Cynthia Rothrock mitwirkten. 1986 folgte sein amerikanisches Regiedebüt mit Karate Tiger, der Jean-Claude Van Damme einem breiten Publikum bekannt machte und sich als Klassiker der 80er-Jahre-Karatewelle etablierte. Yuen war mit seinem Action-Design ein Innovator, was ihn in späteren Jahren stärker in den Westen brachte. Als Martial-Arts-Choreograf prägte Yuen das westliche Actionkino nachhaltig und war für eine Vielzahl von Produktionen verantwortlich.
Dem westlichen Publikum ist Yuen vor allem dafür bekannt, dass er Jason Statham offiziell zu einem bekannten Actionstar gemacht hat, indem er mit The Transporter dem britischen Kraftpaket eine unglaubliche Physis verliehen hat. Zu seinen bekanntesten Werken als Action-Choreograph zählen unter anderem Lethal Weapon 4, X-Men, Romeo Must Die, Kiss of the Dragon und The Expendables.
Sein Name wird für immer in einem Atemzug mit anderen ikonischen Filmemachern aus Hongkong wie Ringo Lam, Yuen Wo-Ping und natürlich John Woo genannt. Yuen war eines jener außergewöhnlichen Talente, das es meisterhaft verstand, seine einzigartige Vision von Action für ein westliches Publikum zu adaptieren. Er zeigte uns, wie man Action auf der Leinwand perfekt choreografiert, inszeniert und schneidet.
Wir sind dankbar für die unzähligen Stunden, die wir mit Corey Yuens Filmen verbringen durften—Erlebnisse, die für immer das nostalgische Gefühl eines Videothekenbesuchs wachrufen werden.