Neben Der Super Mario Bros. Film ist zweifelsohne Barbie der bis dato größte Hit des Kinojahres 2023. Selbst rund einen Monat nach Release dominiert der Puppenfilm von Greta Gerwig (Lady Bird) die weltweiten Kinocharts und konnte sich inzwischen gegen Christopher Nolan auch abseits von seinem Atombomben-Epos Oppenheimer erneut behaupten (wir berichteten). Trotz leichten Gewinneinbußen spielte der Streifen mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen auch in der vergangenen Woche noch starke 53 Millionen Dollar am US-Box Office ein schlägt damit inzwischen mit einem internationalen Gesamteinspiel von sage und schreibe 1,197 Mrd. zu Buche. Da erstaunt es schon einigermaßen, dass Warner dem Dauerbrenner offenbar keinen langfristigeren Siegeszug vergönnen möchte, denn dieser soll sich schon bald von den Kinosälen in heimische Wohnzimmer verlagern.
So berichtet u.a. Screen Rant, dass Barbie bereits ab dem 5. September auf den gängigen VoD Plattformen wie Google Play, Apple und Amazon digital erhältlich sein wird und auf diesen auch jetzt schon als Vorbestellbar gelistet ist. Zwar gilt das bislang nur für den US-Markt, da der Film aber zum Release in den meisten Ländern zeitgleich veröffentlicht wurde, kann man davon ausgehen, dass dies auch auf dem europäischen und damit auch deutschen Heimkinomarkt der Fall sein dürfte. Dazu würde auch passen, dass der physische Release hierzulande am 19. Oktober, also genau sechs Wochen später, erfolgen soll. Damit würde den Megahit nach nur 49 Spieltagen dasselbe Schicksal ereilen wie zuletzt Shazam! Fury of the Gods und The Flash, die nach jeweils nach 39 bzw. 46 Tagen zum Streaming verfügbar gemacht wurden, sich im Gegensatz zu Barbie aber auch beide als kolossale Kassenflops entpuppten. So dürfte Warner allein für die gescheiterte Comicverfilmung mit Ezra Miller wohl laut Schätzungen satte 200 Mio. Dollar Verlust einfahren.
Selbst Der Super Mario Bros. Film, nach wie mit rund 1,4 Mrd. Dollar Umsatz der erfolgreichste Film des Jahres, durfte zwar schon nur zwei Monate nach Kinostart auch die VoD-Charts erobern, dem Videospiel-Klempner vergönnte man damit aber immerhin volle 60 Tage, um seine Erfolgsgeschichte auf der großen Leinwand zu schreiben. Gänzlich anders als mit dem Animationsfilm von Illumination und Nintendo dürfte Universal mit seinem anderen Blockbuster-Hit verfahren. Bekanntermaßen ist Christopher Nolan kein großer Freund von Streamingdiensten und hatte es sogar zur Bedingung gemacht, dass Oppenheimer vor dem Heimkinorelease ganze 100 Tage bloß exklusiv im Kino gezeigt werden darf. Von diesem Zeitfenster von insgesamt dreieinhalb Monaten ist gerade mal knapp einer vergangen, daher sollten Fans des Films sich keine großen Hoffnungen machen, das dreistündige Historiendrama schon bald auf der heimischen Couch erleben zu können. Ob der Film, der derzeit Einnahmen von 653 Mio. US-Dollar für sich verzeichnen kann, es in den nächsten Wochen noch schaffen könnte, Barbie einzuholen, darf allerdings auch angezweifelt werden.