Während es letztes Jahr noch HARD:ONLINE hieß, öffnen die Tore des HARD:LINE International Film Festival endlich wieder ihre Pforten für die klassische Festivalerfahrung: Vor Ort, mit Publikum, so wie es sein soll und muss. Wir von Moviebreak waren schon öfters zu Gast beim Festival und werden es auch dieses Jahr mit Rezensionen zu den großen Programmtiteln begleiten. Mit dieser News wollen wir euch kompakt die Spielfilme des diesjährigen HARD:LINE vorstellen. Bevor wir das tun, hier aber die knallharten Fakten:
Das Festival findet vom 6. bis 9. April in Regensburg im Ostentorkino statt. Im Zentrum des Festivals stehen Genre-Filme aus der ganzen Welt. Gezeigt werden Horror, Thriller, Action und Sci-Fi in abseits des Mainstreams. Darunter sind einige Deutschlandpremieren. Noch mehr Infos sowie die genauen Termine bekommt ihr auf der offiziellen Website und im Online-Programmheft. Unsere Rezensionen werden ab dem 9. April bereitstehen. Folgende Spielfilme laufen dieses Jahr:
Blaze
Laut Website erwartet uns farbenfrohe Traumabewältigung: Nach dem die junge Teenagerin Blaze Zeugin eines Gewaltverbrechens wurde, hört sie auf zu sprechen, hat dafür aber einen Drachen an ihrer Seite. The Mentalist-Darsteller Simon Baker gehört zum Cast des Films.
Blood Flower
Der malaysische Regisseur und Autor Dain Said steht dieses Jahr im Spotlight des Festivals und wird das Festival sogar mit seiner Produzentin Nandita Solomon besuchen. Sein letzter Film feiert beim HARD:LINE seine Deutschlandpremiere. Es geht um Mutter und Sohn, deren Begleiter Dämonen und Poltergeister sind. Nach einer Tragödie wird dem Sohn seine Gabe ausgetrieben, was jedoch Probleme mit sich bringt.
Bunohan
Bleiben wir bei Dain Said, der 2011 diesen Genre-Beitrag inszenierte (sein Spielfilmdebüt), der zwischen Familiendrama, Monsterhorror und Actionkino umherspringt. Es geht um drei entfremdete Brüder, die sich um ein Stück Land streiten.
Daughter
Nach dem wilden Mad Heidi können wir Casper Van Dien in diesem eher ruhigen Genre-Film erleben. Ein Mix aus Thriller und Drama, das mit den Themen Rache sowie Entführung jongliert und zumindest stilistisch an die ersten Spielfilme von Yorgos Lanthimos erinnert. Wir sind gespannt.
The Fist of the Condor (Abschlussfilm)
Chilenischer Martial-Arts-Film mit Marko Zaror, den Actionfans u. a. als Schurke aus Undisputed III: Redemption oder den aktuell erfolgreich im Kino gestarteten John Wick: Kapitel 4 kennen sollten.
Flowing
Nach A Classic Horror Story drehte Paolo Strippoli diesen Horrorfilm. Eine römische Familie, die mit einem großen Verlust zu kämpfen hat, bekommt es mit einem mysteriösen Nebel zu tun, der Leute dazu bringt sich und anderen massiv zu schaden.
Hunt Her, Kill Her
Die erste Nachtschicht im neuen Job wird für Karen (Natalie Terrazzino) zum knallharten Überlebenskampf, als maskierte Eindringlinge ihr plötzlich nach dem Leben trachten. Es beginnt eine gnadenlose Jagd, bei der Karen sich aber als äußerst pfiffig und wehrhaft anstellt.
Interchange
Und wieder Dain Said. Dieses Mal sein Mystery-Thriller aus dem Jahre 2016, der endlich seine Deutschlandpremiere feiert. Es geht um einen Tatort-Fotografen am Rande des psychischen Kollapses, der in den Bannkreis eines Serienkillers gerät, der vermutlich ein Vampir ist.
The Leech (Eröffnungsfilm)
Frommer Pfarrer wird ungebetene Hausgäste nicht los, in diesem schwarzhumorigen Kammerspiel aus dem Umfeld der US-Independent-Filmemacher Eric Pennycoff und Jeremy Gardner, die u. a. mit Genre-Spezi Joe Begos (Bliss) des Öfteren kollaboriert haben.
Pelikanblut - Aus Liebe zu meiner Tochter
Wiederaufführung von Katrin Gebbes gefeierten Psycho-Drama, das eine ordentliche Schippe Mystery und Thriller beinhaltet. Nina Hoss spielt Wiebke, die die kleine Raya bei sich aufnimmt. Doch das kleine Mädchen verbirgt etwas und es wird immer deutlicher, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Wir vergaben 7von 10 Punkten. Lest hier unsere Kritik.
Smother
Smother aka Heimsuchung von Achmed Abdel-Salam bringt familiäre Tragödie mit Grusel zusammen. Es geht darum, wie gefährlich Mutterliebe und Fürsorge sein kann. Laut des Festivals ist die Produktion aus Österreich der spannendste, deutschsprachige Horrorfilm 2023.
Soft & Quiet
Eine Erzieherin trifft sich in einer Kirche mit anderen Frauen. Es gibt Kuchen und es soll diskutiert werden. Klingt harmlos, doch die Blumhouse-Produktion hat es in sich. Wir konnten das Spielfilmdebüt von Beth de Araújo bereits besprechen und waren sehr angetan, müssen aber warnende Worte loswerden: Der Film ist kein Spaziergang und geht sehr an die Nieren. Wir vergaben 8 Punkte. Hier das Fazit unserer Kritik:
Eine widerliche Odyssee mitten hinein ins Herz menschlicher Abscheulichkeiten. "Soft & Quiet" liefert dabei zeitgleich zur Frage des Publikums, warum so etwas gedreht werden muss, die unangenehme, schonungslose Antwort.
The Outwaters
In den USA war dieser Found-Footage-Film letztes Jahr eines der Gesprächsthemen Nummer eins innerhalb der Horror-Bubble. Beim HARD:LINE feiert das Werk seine Deutschlandpremiere. The Outwaters soll einige echte Überraschungen parat haben und dem Sub-Genres neue Impulse abringen. Zur Story: Eine Gruppe von Filmemachern verschwindet spurlos in der Mojave-Wüste. Drei Speicherkarten werden gefunden, die wiedergeben, was passiert ist. Anscheinend begann die Tragödie nachts, als ein seltsamer Donner zu hören war.
Neben diesen Spielfilmen werden auch interessante Kurzfilme in den zwei Short & Hoart-Screenings gezeigt. Mehr Details dazu findet ihr hier. Demnächst werden wir übrigens auch einen Podcast zum HARD:LINE 2023 veröffentlichen. Auch letztes Jahr gab es zum Festival einen Moviebreak-Podcast.