Bald startet der neue Cyberpunk-Thriller "Transcendence" mit Johnny Depp in den Kinos. Darin verschmilzt der Wissenschaftler Dr. Will Caster mit einer künstlichen Intelligenz - ein Experiment mit unvorhersehbaren Folgen. Wir nehmen das zum Anlass uns Gedanken über das Genre des Cyberpunks im Allgemeinen zu machen.
Den Grundstein dieses Genres legte Philip K. Dick bereits in den 1960er-Jahren mit seiner weltbekannten Kurzgeschichte "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?", welche auch die Vorlage für den ersten großen Cyberpunk-Film "Blade Runner" darstellt. Bis jedoch zum ersten Mal das Wort Cyberpunk fiel, vergingen zwei Jahrzehnte. Anfang der 80er noch als verpöhnte Ausrichtung der ohnehin schon totgeglaubten Science-Fiction-Literatur, kam 1985 der wahre Cyberpunk-Boom. Zu dieser Zeit entwickelte sich ebenfalls der Steampunk und es entstanden große Fanbases. Filme wie "Tron" (1982), "Brazil" (1985) und "Matrix" (1999) gehören zu den bekanntesten Vertretern.
Eine entscheidende Rolle in Verbreitung und Entwicklung des Cyberpunks spielte die japanische Anime- & Mangaszene (wodurch die Wachovsky-Geschwister auch zu "Matrix" inspiriert wurden). "Akira" und "Appleseed" gehörten zu den ersten Vertretern des Genres und hatten auch großen Einfluss auf die westliche Cyberpunk-Kultur. In den 90ern kamen weitere Werke wie "Ghost in the Shell", "Battleangle Alita" und "Blame!" hinzu. Auch heute entstehen noch bedeutende Serien wie "Psycho-Pass" aus dem Jahr 2012. Der Autor des Romans "Neuromancer" William Gibson stellte fest, dass Japan einfach Cyberpunk sei.
In der Videospielbranche entwickelten sich die düsteren Dystopien ebenfalls blendend. Basierend auf dem gleichnamigen Roman nahm "Neuromancer" 1988 hier eine Vorreiterrolle ein. Es folgten "Syndicate" und "Systemshock" Anfang der 90er und zu Beginn des neuen Jahrtausends brachte "Deus Ex" neuen Wind in das Genre.
Nun zu euch: Gefällt euch das Genre? Oder habt ihr damit gar nichts am Hut?