Vergangenen Herbst feierte Daniel Craig mit James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben seinen Abschied als Doppelnullagent, seitdem darf wieder munter spekuliert werden, wer in seine Fußstapfen treten wird. Der Film stieß allerdings sowohl bei Kritik als auch Publikum auf durchaus gemischte Reaktionen. Jemand, der damit wohl deutlich weniger hat anfangen können als noch mit Craigs Bond-Debüt James Bond 007 - Casino Royale ist Regisseur Paul Verhoeven (Basic Instinct). Der drehte zuletzt selbst das Drama Benedetta um lesbische Nonnen und ließ nun im Gespräch mit The Sun Times seinem Frust über den letzten Bond-Einsatz freien Lauf:

„Es geht darum, es zu krachen zu lassen und in die Luft zu jagen. Manchmal machen diese Filme Spaß, aber die Erzählung sagt jetzt nichts über uns aus. Ich sehe keinen anderen Gedanken in Marvel- oder Bond-Filmen."

Verhoeven ließ zudem auch durchblicken, wie er einen weiteren Teil der Agentenfilmreihe gestalten würde und kritisierte die James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben für seine Keuschheit:

Ich würde in die Realität zurückkehren, mit Autos, die nicht in den Himmel springen. (...) Bei Bond war immer Sex! Sie zeigten keine Brust oder was auch immer. Aber sie hatten etwas Sex.“

In der Tat präsentierte sich Daniel Craigs Geheimagent in seinem Abschlussbond als erstaunlich zugeknöpft, auch der direkte Vorgänger James Bond 007 - Spectre sowie James Bond 007 - Ein Quantum Trost beließen es allenfalls bei angedeuteten Liebesnächsten zwischen der Titelfigur und Léa Seydoux  bzw. Gemma Arterton. Ob das altehrwürdige Franchise, dessen Daseinsberechtigung im modernen Zeitgeist ja auch immer wieder Thema ist, mit einem neuen Darsteller auch wieder mehr Sex-Appeal in die Reihe zurückbringen könnte, bleibt abzuwarten.

Vermisst auch ihr den Sex in den Bond-Filmen?