Diesen Monat startet mit dem Wikinger-Epos The Northman bereits der dritte Film von Robert Eggers in den deutschen Kinos. Bevor er sich aber mit seinem Langfilmdebüt The Witch und zuletzt Der Leuchtturm schnell im Indie-Horrorbereich einen Namen machen konnte, fing auch dieser mal klein an. Dabei hatte sich Eggers, der vor seinem Wechsel auf den Regiestuhl vor allem als Kostüm-und Produktionsdesigner tätig war, sich für sein erstes Werk einen altbekannten Stoff vorgenommen: Hänsel und Gretel.
Nachdem der Kurzfilm aber bisher nur in den USA nur als Heimkinorelease zu haben war - und wohl auch da schon eher schwer in die Finger zu bekommen - wurde er nun voller Länge auf dem Youtube-Kanal "Famous First Films" veröffentlicht. Wer sich das nicht entgehen lassen will, für den haben wir das Video unten verlinkt. Viel Vergnügen.
Was sich aus heutiger Sicht glatt als eine Art thematisches wie inszenatorisches Vorspiel zu beiden Spielfilmen verstehen lässt, war anno 2007 noch ein eigenwilliger Studentenfilm. Robert Eggers hat nämlich das allseits bekannte Märchen nicht nur, wie auch später Der Leuchtturm, komplett in Schwarzweiß gedreht, sondern tatsächlich auch als Stummfilm. Dabei ist das Werk auch offensichtlich beeinflusst von der Ära des deutschen Expressionimus, deren Vorreiter Namen wie Friedrich Wilhelm Murnau, Fritz Lang (Metropolis) oder Robert Wiene (Das Cabinet des Dr. Caligari) waren.
Auch dass Robert Eggers sich für seinen ersten Kurzfilm davon inspirieren ließ, wirkt heute fast schon wie Foreshadowing. Denn nach The Northman, mit dem er seinen ersten größeren Blockbuster vorlegt, hat er bereits sein nächstes Projekt in den Startlöchern: Nämlich ein Remake von Murnaus Genremeilenstein Nosferatu - Ein Symphonie des Grauens, der dieses Jahr 100-jähriges Jubiläum feiert. Die Hauptrollen verkörpern zwei Weggefährten: Zu einen Willem Dafoe, der über 20 Jahre nach seiner oscarnominierten Leistung in der schrägen Hommage Shadow of the Vampire erneut das Dracula Pendant Graf Orlok spielen wird. Zum anderen Anya Taylor-Joy (Last Night in Soho), die durch The Witch ihren internationalen Durchbruch feierte.
Vorher erwartet uns aber erst einmal The Northman ab dem 21. April in den deutschen Kinos.
Wie gefällt euch der Kurzfilm?