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Aus Protest gegen Disney: Mehrere deutsche Kinobetreiber boykottieren "Black Widow"

DomKarnage

Von DomKarnage

Bildnachweis: © Marvel Studios | Werbemotiv zu "Black Widow"

Schon seit Anfang des Monats heißt es : Endlich wieder Kino! Und rund eine Woche nach der landesweiten Wiederöffnung startet am heutigen Donnerstag mit Black Widow auch prompt ein heiß ersehnter und vor allem bereits mehrfach verschobener Blockbuster, der das deutsche Publikum wieder zurück vor die großen Leinwände holen soll. Doch ist es genau dieser Film, der, bevor ihn das Gros der Marvelfans gesehen hat, jetzt schon für Unmut und Ärger sorgt.

Grund dafür ist, dass Black Widow wegen der Pandemie nicht nur seit heute in den Kinos zu sehen ist, sondern ab dem morgigen Freitag bereits auch parallel bei Disney+. Wie schon zuletzt Cruella, wird der Film mit Scarlett Johansson mittels VIP-Zugang für 21,99 Euro für einen begrenzten Zeitraum verfügbar sein, ehe er dann ab Anfang Oktober auch ohne Zusatzkosten regulär im Monatsabo enthalten sein wird. Das bedeutet nun aber trotz des großen Prestigetitels für viele Kinobetreiber potenzielle Besucher-und Gewinneinbußen und so hat die Kinokette Kinopolis bereits vor einigen Tagen den Vorstoß gewagt. Auf der Facebook-Seite des Unternehmens verkündete man, dass man Black Widow "schweren Herzens" nicht zeigen oder, anders ausgedrückt, boykottieren werde. 

Auf Nachfrage der Süddeutschen Zeitung äußerte sich Gregory Theile, Geschäftsführer von Kinopolis folgendermaßen:

"Bis zu Beginn der Pandemie gab es in Deutschland ein exklusives Kinofenster von mindestens 120 Tagen, an das sich alle Filmverleiher gehalten haben. Wenn nun - in einer Zeit, in der die Kinos ohnehin schon mit der schwersten Krise der vergangenen Jahrzehnte zu kämpfen haben - publikumsstarke Filme zeitgleich auf Streaming-Plattformen gezeigt werden sollen, können wir dies nicht akzeptieren. (...)"in diesem konkreten Fall sahen wir uns leider gezwungen, auf den Einsatz des Films zu verzichten."

Bereits im Mai hatte sich Kinopolis mit Cineplex und den Gruppen Filmpalast und Astor zur "Cinema-Family-Group zusammengeschlossen, um wegen des Trends hin zu verkürzten Verwertungsfenstern großer Blockbuster mit den Verleihen und Studios neue Konditionen auszuhandeln. Dass diesem Vorhaben allerdings wohl wenig Erfolg beschieden war, macht der drastische Boykott seitens Kinopolis und seiner Partner-Unternehmen deutlich, die ebenso auf Black Widow verzichten werden. Andere, weniger familiär getriebene Ketten wie UCI, Cinestar und Cinemaxx , die teils dem weltweit größten US-Kinobetreiber AMC angehören, beteiligen sich hingegen nicht an der Aktion und zeigen den Marvelblockbuster ab heute.

Obwohl auch andere große Hollywoodstudios wie Universal bereits schon vor der Pandemie mit alternativen Vertriebswegen liebäugelten - was sogar in den USA letztes Jahr kurzzeitig Empörung auslöste - so ist es offenbar vor allem oftmals Disney, das wiederholt für Missgunst dieser Art sorgt . Denn bereits 2015, als der Mauskonzern verkündete, dass man in Zukunft 50 statt bloß der üblichen 25 Prozent pro Kinoticket für sich beanspruchen wollte, führte das ebenfalls dazu, dass viele Kinos den gerade frisch gestartetenMarvelfilm  Avengers: Age of Ultron aus Protest ebenso verweigerten.

Was meint ihr dazu: Ist der Boykott gerechtfertigt?

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