Wegen mangelnder Diversität, intransparenter Mitgliedschaftskriterien und sexistischen Fragen bei offiziellen Presseveranstaltungen stehen die Golden Globes aktuell massiv in der Kritik. Mark Ruffalo und Scarlett Johansson waren mit die ersten prominenten Stimmen, die sich gegen die Preisverleihung der Hollywood Foreign Press Association (HFPA) ausgesprochen haben. Sogar Netflix gab bereits bekannt, dass sie die Veranstaltung boykottieren werden, wenn die Veranwortlichen nicht befriedigende Reformen umsetzen werden (wir berichteten).
Die Luft wird für die HFPA aber noch dünner. Wie diverse Quellen berichten will der US-Sender NBC die Golden Globes 2022 nicht auszustrahlen. Dort war das Event seit ewigen Zeiten eine feste Größe des TV-Frühjahrs. Der Sender gab bekannt, dass man intern hofft, die Preisverleihung 2023 wieder ins Programm nehmen zu können, würde dies aber nur dann tun, wenn die gewünschten Reformen, die für mehr ethnische sowie geschlechtliche Diversität sorgen sollen, umfangreich umgesetzt werden.
Auch Hollywood-Superstar Tom Cruise hat sich anscheinend dem Protest angeschlossen. Wie etwa Variety berichtet, will der Darsteller seine drei gewonnen Golden Globes zurückgeben. Für seine Rollen in Geboren am 4. Juli, Jerry Maguire - Spiel des Lebens sowie Magnolia wurde er jeweils von der HFPA ausgezeichnet. Die Golden Globes gelten als zweitwichtigster Preis der US-Filmindustrie nach dem Oscar. Anders als bei diesem, werden bei den Globes auch Serien und TV-Spielfilme prämiert.