Netflix Co-CEO Ted Sarandos gab bekannt, dass der Streamingdienst die Golden Globes boykottieren wird. Vorausgegangen war die Erkenntnis, dass in der Jury des bekannten TV- und Filmpreises keine schwarzen Mitglieder sind. Die Hollywood Foreign Press Association (HFPA), die die Golden Globes seit 1944 jährlich verleiht, gaben bereits bekannt, dass sie daran etwas ändern wollen.
Am 6. Mai stimmten 75 der insgesamt 86 Mitglieder für die Umsetzung von Reformen, dazu zählt auch, dass die Anzahl der Jurymitglieder um 50 Prozenz erhöht werden soll. Für Netflix ist das zu wenig, bzw. das Tempo zu gering. Die HFPA gab in einem offenen Brief bekannt, dass sie sich gerne mit Ted Sarandos und seinem Team für einen Austausch zusammenschließen wollen.
Im Vorfeld wurde die HFPA bereits von den MCU-Stars Mark Ruffalo und Scarlett Johansson kritisiert. Diese bemängelten nicht nur die fehlende Diversität, sondern auch das teils sexistisches Verhalten von einigen Mitgliedern. Scarlett Johansson erklärte folgendes:
"Als Schauspieler*in, der*die für einen Film wirbt, wird erwartet, dass man an der Preisverleihungssaison teilnimmt, indem man an Pressekonferenzen sowie Preisverleihungen mitmacht. [...] In der Vergangenheit bedeutete dies oft, sich sexistischen Fragen und Bemerkungen bestimmter HFPA-Mitglieder zu stellen, die an sexueller Belästigung grenzten. Genau aus diesem Grund habe ich mich jahrelang geweigert, an ihren Konferenzen teilzunehmen. [...] Die HFPA ist eine Organisation, die von Harvey Weinstein legitimiert wurde, um Impulse für die Anerkennung der Akademie [Oscars] zu setzen, und die Branche folgte diesem Beispiel. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir uns von der HFPA zurückziehen und uns auf die Bedeutung und Stärke der Einheit innerhalb unserer Gewerkschaften und der gesamten Branche konzentrieren, es sei denn, es gibt notwendige grundlegende Reformen innerhalb der Organisation"
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