Der deutsche Regisseur und Kameramann Gernot Roll ist tot. Seine Angehörigen teilten mit, dass er am Donnerstag nach langer, schwerer Krankenheit im Kreise seiner Liebsten friedlich eingeschlafen ist. Er wurde 81 Jahre alt.

Roll begann seine Karriere in der DDR, bei der DEFA, und siedelte Anfang der 1960er in die Bundesrepubik um. Seit dem war er als Filmschaffender bei mehr als 120 Produktionen involviert, darunter Kino- und Fernsehfilme sowie auch Serien. Reduziert man sein Wirken nur auf seine Regiearbeiten, könnte der Eindruck entstehen er wäre der Meister der Klamotte. So inszenierte er neben Ballermann 6 auch Pura Vida Ibiza, Die Superbullen, Werner - Eiskalt! und Männersache mit Komiker Mario Barth.

Doch ein Blick auf seine Arbeit als Kameramann offenbart, dass er viel mehr war. Wahrscheinlich war Roll einer der wichtigsten deutschen Kameramänner der Nachkriegszeit. Er war u. a für die Bilder von Edgar Reitzs Heimat-Chronik verantwortlich und setzte große nationale Klassiker und Erfolge wie Der Bewegte Mann, Rossini, Jenseits der Stille, Buddenbrooks, Das Mädchen Rosemarie, Kaspar Hauser und Oscar-Gewinner Nirgendwo in Afrika ins rechte Licht.

Ruhe in Frieden.