Keine einfache Zeit fürs Kino und wird wohl auch nicht besser, denn wie Bob Chapek, der neue CEO des Studios bekannt gegeben hat, wird Kino für Disney keine Priorität mehr haben. Stattdessen will man sich beim Mickey-Mouse-Imperium verstärkt auf Streaming konzentrieren. Aus dem Mund von Chapek klingt das so:
„Nach dem unglaublichen Erfolg von Disney + und unseren Plänen, unser Direct-to-Consumer-Business zu beschleunigen, positionieren wir unser Unternehmen so, dass diese Wachstumsstrategien effektiver unterstützt werden und unser Aktienwert steigen kann.“
Während der Corona-Ära hat Disney dem Kino schon zweimal den großen Stinkefinger gezeigt. Denn mit dem Live-Action-Remake von Mulan sowie Pixars Soul wanderten bereits zwei große und eigentlich fürs Kino gedachte Produktionen zum hauseigenen Streamingdienst Disney +. Das Kino komplett aufgeben wird Disney aber nicht, allerdings wird das Studio wohl die Zeitspanne zwischen Kinoauswertung und VoD-, bzw. Streamingrelease, verkürzen. Universal hat es vor gemacht, was dem Studio durchaus Kritik und Ärger einbrachte, doch letztlich war es wohl erfolgreich genug, dass dieses Konzept wahrscheinlich auch dann weitergeführt wird, wenn Corona kein großes Thema mehr ist.
Gegenüber CNBC (siehe Video unten) äußerte sich Chapek wie folgt:
„Wir haben viele Jahre von einer enorm guten Beziehung mit den Kinos profitiert. Nun, wo sich der Markt verändert, wollen wir sicherstellen, dass Konsumenten, die ins Kino wollen, das weiterhin tun können. Gleichzeitig gibt es aber Konsumenten, die einen Film in ihrem sicheren, komfortablen und gewohnten Zuhause sehen möchten. Wir wollen sicherstellen, dass wir die Konsumenten in den Mittelpunkt stellen. Die Konsumenten werden die Entscheidung darüber treffen, wie sie unsere Medien konsumieren, im Unterschied zu einer willkürlichen Entscheidung, die wir von einem Distributionsstandpunkt aus treffen."