In den frühen 1970er Jahren standen Jugendliche mit Behinderungen vor einer Zukunft, die von Isolation, Diskriminierung und Institutionalisierung geprägt war. Camp Jened, ein baufälliges Camp "für Behinderte" in den Catskills, zerstörte diese Grenzen. Jened war ihre Freilauf-Utopie, ein Ort, an dem im Sommer Sport, Rauchen und Schminken auf alle warteten, und Camper, die sich als Menschen erfüllt fühlten. Ihre Bindungen blieben bestehen, als sie nach Westen nach Berkeley, Kalifornien, wanderten - ein versprochenes Land für eine wachsende und vielfältige Behindertengemeinschaft -, in dem Freunde aus Camp Jened erkannten, dass Störungen und Einheit lebensverändernde Zugänglichkeit für Millionen Menschen sichern könnten.
Netflix hat die Doku von James Lebrecht und Nicole Newnham, die u. a. von Ex-Präsident Barack Obama produziert wurde, nun via YouTube gratis und legal verfügbar gemacht. Jetzt können auch alle ohne Netflix-Account Crip Camp (so der Originaltitel) sehen, allerdings nur in der originalen Sprachversion. In der MB-Kritik vergaben wir für den Film stolze 9 Punkte und fällten folgendes Fazit:
"Crip Camp" ist eine Perle unter den Dokus von Netflix. Ein leidenschaftlicher Lobgesang auf Humanismus und das Leben, aber auch ein klar ausformuliertes Manifest dafür, wie wichtig es ist gegen Diskriminierung vorzugehen.