Mit Quibi ging Anfang April ein weiterer Streamingdienst an den Start. Anders als die Konkurrenz von Netflix und Co., will sich der Anbieter vor allem dadurch auszeichnen, dass die eigens produzierten Serien nur jeweils eine Dauer von 10 Minuten pro Episode haben und ausschließlich via Mobile-App auf dem Smartphone verfügbar sind. Zumindest bis jetzt.
Denn nun scheint man dieses Geschäftsmodell wohl doch nochmal überdenken zu wollen. Wie der Collider berichtet, könnten nämlich die bislang eher gemischten Reaktionen sowie die unterwältigenden Downloadzahlen - in den USA wurde die App in der ersten Woche gerade einmal 1,7 Millionen Mal heruntergeladen - sowie die aktuelle Coronakrise dafür sorgen, dass Quibi möglicherweise doch auf Smart-TVs gestreamt werden kann. Die US-Kollegen beziehen sich dabei auf ein Interview, dass Meg Whitman, CEO des Unternehmens, dem TV-Sender CNBC gab.
In dem Gespräch, dass per digitaler Zoom-Konferenz aus dem Home Office stattfand, sprach man Whitman auf die Möglichkeiten für die Nutzung auf anderen Endgeräten an, worauf diese Folgendes entgegnete:
Wir dachten darüber im Voraus nach, aber wir wollten es wirklich richtig hinbekommen für mobile Nutzung. Aber jetzt, in der aktuellen Situation, sprechen wir mit unserem Entwicklerteam darüber - Wir hatten immer geplant, dass man es über den eigenen Fernseher streamen kann, also werden wir sehen, ob wir das in unserer Planung beschleunigen können. Es wird also eventuell dazu kommen, aber es war nie als Teil des Launchs vorgesehen.
Über einen genauen Zeitpunkt machte Whitman keine Angaben, doch erscheint es zumindest logisch, dass die derzeitige Lage und die Lahmlegung des öffentlichen Lebens weltweit einem neuen Anbieter, der vor allem auf schnelle Konsumierbarkeit im Alltag setzt, einen merklichen Dämpfer verpasst haben dürfte. Mit der Möglichkeit, das Mobile-Angebot nun doch auf gängige Smart-TVs zu übertragen, könnte das bisher eher belächelte Konzept schließlich doch noch aufgehen. In Deutschland ist Quibi seit dem 8.April verfügbar, die bisherigen Titel - u.a. die Serien Most Dangerous Game mit Christoph Waltz und Liam Hemsworth sowie The Fugitive mit Kiefer Sutherland - können aber bisher nur im englischen Originalton angesehen werden.
Tatsächlich eine gute Nachricht in Verbindung mit Corona?