Bildnachweis: © Fox | Firmenlogo des Studios 20th Century Fox

Bye-Bye Fox: Disney benennt Traditionsstudio 20th Century nach Übernahme um

von Dominik König

Fast ein Jahr ist es nun schon wieder her, dass Marktführer Disney, die im letzten Jahr eine Rekordbilanz von 13,1 Milliarden Dollar Umsatz generieren konnten, das Studio 21st Century Fox übernahmen. Für 71 Milliarden US-Dollar ging das bereits seit den Dreißigern bestehende Traditionsstudio über in die Hände des Mäusekonzerns, der seitdem über 40 Prozent des internationalen Filmmarktes für sich beanspruchen kann. 

Schon kurz nachdem der Deal über die Bühne gegangen war, schloss Disney entgegen vorheriger Versprechungen die Studiosparte Fox 2000. Diese hatte bislang Filme mit mittlerem Budget, von und für mehrheitlich unterrepräsentierte Zuschauergruppen produziert. Einer der letzten, die noch unter dem Banner veröffentlicht wurden, war 2019 das Rassismusdrama The Hate U Give. Übrig blieben die Hauptproduktionsstätte 20th Century Fox sowie die Indiesparte Fox Searchlight, die u.a.  viele kleine Filme und Kritikerlieblinge wie Three Billboards Outside Ebbing, Missouri oder Shape of Water - Das Flüstern des Wassers hervorgebracht hat.

Doch auch das ist nun vorbei. Wie u.a. das Branchenmagazin Variety berichtet, benennt Disney beide Studios kurzerhand um. Zukünftig soll bloß noch von 20th Century Studios sowie Searchlight Pictures die Rede sein. Vermutet wird hinter dieser Maßnahme, dass man sich durch die Namensänderung von den Sendeanstalten distanzieren möchte, die nicht im zweistelligen Milliardendeal mit inbegriffen waren. Dazu gehört neben diversen lokalen Sportsendern vor allem auch der Nachrichtensender Fox News. Dieser befindet sich immer noch in den Händen von Rupert Murdoch bzw, dessen Sohn Lachlan. Murdoch gestand man nach dem Fox-Deal zwar einen Platz im Aufsichtsrat von Disney zu, doch steht der Rest von dessen Medien-Imperium dennoch auf eigenen Füßen. Möglicherweise will man mit der Streichung der Bezeichnung Fox einige Verbindungen zu Murdoch und dessen Medien-Imperium kappen. Wohl insbesondere deshalb, weil dieses im Ruf steht, US-Präsident Donald Trump recht wohlgesonnen zu sein und auch maßgeblich zu dessen Präsidentschaft beigetragen zu haben. Variety berichtet von einem Insider, der davon spricht, dass "Der Name Fox Murdoch bedeute und das dies "toxisch" sei.

Unklar bleibt indessen, ob Disney mit der Loslösung vom Fox-Enblem in Zukunft auch auf die ikonische Fox-Fanfare verzichten könnte. Diese begleitet bereits seit den frühen Dreißigerjahren die Einblendung des Studiologos und ist insbesondere mit der Ur-sowie der Prequeltrilogie von Star Wars so sehr verbunden, dass sie vor allem bei der neuen Trilogie unter Disney sowie den letzten Heimkinoreleases der alten Filme schmerzlich vermisst wurde.

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