Die Filmfestspiele von Venedig haben begonnen und das Rennen um den Goldenen Löwen nimmt langsam Form an. Neben lang ersehnten Filmen wie dem Suspiria-Remake von Luca Guadagnino oder Aufbruch zum Mond mit Ryan Gosling, wird auf dem Festival auch ein alter Bekannter zugegen sein: Citizen Kane-Regisseur Orson Welles.
Sein letzter und unvollendeter Film, The Other Side of the Wind, wird ebenfalls in einigen Tagen seine Premiere auf den Filmfestspielen feiern. In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Michel Legrad, ist es dem Team um Bob Murawski, Frank Marshall und Filip Jan Rymsza gelungen, die fast in Vergessenheit geratenen Aufnahmen zu einem vollständigen Werk zusammenzuführen – und ein Relikt der Vergangenheit lebendig zu machen. Der erste Trailer, der nun von Netflix veröffentlicht wurde, zeigt jedenfalls sehr deutlich, warum es sich gelohnt hat, den Film nach über vier Jahrzehnten seines Produktionsbeginns wiederzubeleben: The Other Side of the Wind scheint ein einziger Bildrausch zu sein.
Aufgrund von Finanzierungsproblemen, die sich über mehrere Jahre erstreckten, war es Orson Welles nicht möglich, sein Vermächtnis vor seinem Tod fertigzustellen. Semi-biographisch thematisiert Welles nicht nur einen eigenen Werdegang in der Filmbranche, er verarbeitet auch den Ausbruch des New Hollywood-Kinos, wenn er John Huston als ehemaligen Erfolgsregisseur in Szene setzt, der nach Jahre aus dem europäischen Exil in die Stadt der Engel zurückkehrt, wo ihn ein überarbeitetes Studiosystem erwartet. The Other Side of the Wind wird ab dem 02. November auf Netflix verfügbar sein.
