Wenn es um die großen Regisseure der deutschsprachigen Filmlandschaft geht, dann wird ein Name gerade mal vergessen, obwohl er sicherlich zu den wichtigsten Kreativen des Landes zählte: Georg Wilhelm Pabst. Über Jahre hat der Österreicher dem Stumm- und dem Tonfilm seinen Stempel aufgedrückt und sich zur Ikone des Weimarer Autorenkinos erhoben. Die Korrelation aus Sachlichkeit und Poesie waren im Kino des G.W. Pabst das oberste Gebot.
Um sich die Kunst dieses Mannes zurück ins Gedächtnis zu rufen (oder diese überhaupt in Erfahrung zu bringen), veröffentlicht ATLAS FILM in enger Zusammenarbeit mit der DEUTSCHEN KINEMATEK zwei der großen Klassiker im Schaffen von Pabst: Westfront 1918, sein erster Stummfilm aus dem Jahre 1930, und Kameradschaft aus dem Jahre 1931, der sich in seinem Anspruch der Völkerverständigung aktueller denn je präsentiert. Das Sammlerherz darf sich zudem auch freuen, denn beide Werke werden in hochwertigen Mediabooks veröffentlicht.
Westfront 1918 erzählt die Geschichte vierer deutscher Soldaten an der französischen Front im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs. Frankreich 1918: Vier deutsche Soldaten, der Bayer, der Student, Karl und der Leutnant liegen während einer Etappenpause bei einem französischen Bauern hinter der Frontlinie in Quartier. Die Soldaten machen Yvette, der Tochter des Bauern den Hof, doch sie wendet nur einem, dem schüchternen, blonden Studenten ihr Herz zu. Bald bricht der Alltag des Grabenkrieges, der Gas-, Artillerie- und Panzerangriffe wieder auf sie herein. In erschütternd harten und realistischen Bildern wird durch das zerstörte Schicksal der vier Menschen die Grausamkeit des Krieges offenbar.
Auch nach Ende der Ersten Weltkriegs ist das Klima an der deutsch-französischen Grenze von Feindseligkeit und Ressentiments geprägt, wie Kameradschaft aufzeigt. In einem französischen Bergwerk nahe der deutschen Grenze kommt es zu einer Grubenexplosion. Nahezu 600 französische Kumpel werden verschüttet, jede Hilfe scheint aussichtslos. In der benachbarten Grube auf der deutschen Seite kommt es zu erregten Auseinandersetzungen. Obwohl zeitweilig die alte Feindschaft zu Frankreich triumphiert, entschließen sich die deutschen Bergleute zu einer solidarischen Rettungsaktion. Die Grenze, die zwei Völker in feindliche Lager trennt, ist vorübergehend gefallen. Ein Zeichen ist gesetzt.
Beide Versionen sind seit dem 13.04.2018 im Handel erhältlich. Die Kritiken zu beiden Filmen könnt ihr demnächst bei uns lesen.
Wie findet ihr die Veröffentlichungen und wäre das was für euch?