{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Inhalt

New York, 1940: Die Ganoven Hooker & Gondorf wollen den Mord an ihrem Freund rächen. Jedoch nicht nach dem Auge-um-Auge-Prinzip, von Gewalt halten die beiden Betrüger nichts. Stattdessen schmieden sie einen aufwändigen Plan, um es dem vermeidlichen Mörder – dem reichen Gangster Macalinski – auf ihre Weise heimzuzahlen.

  • Del3yjtsb1zrqhxvhiojpic9xtx
  • Koxndp1xssxhqwupnjc63r1t5d1
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das ein Erfolgsfilm eine Fortsetzung nach sich zieht ist längst keine Besonderheit mehr. Es ist quasi selbstverständlich und „Erfolg“ wird dabei schon sehr auslegbar definiert. Einer der unbestritten erfolgreichsten Filme seiner Generation war Der Clou (The Sting), der 1974 sieben Oscars absahnte und bis heute als Inbegriff der locker-lässigen Gaunerkomödie gilt. Den kennen sicher viele, zumindest namentlich. Aber jetzt Hand auf’s Herz, wer kennt das Sequel? Oder hat überhaupt von dessen Existenz gewusst? Das dürften deutlich weniger sein. Und womit? Leider mit Recht.

Zwei ausgekochte Gauner heißt dieses Schmuckstück bei uns, und das nicht erst für das aktuelle Heimkino-Release. Selbst 1983 versuchte die deutsche Titelschmiede gar nicht erst, einen direkten Bezug zu Der Clou aufzubauen (ganz anders als im Original, The Sting II), vielleicht war man damals schon schlau genug, bloß keine falschen Erwartungen zu wecken. Oder eher den Schaden zu begrenzen, denn dieser Film ist schon unverkennbar aus der Rippe des großen Vorbildes geschnitzt, ob man ihn wirklich als klassisches Sequel bezeichnen kann ist dafür grenzwertig. Damals wie heute hauen zwei smarte Gauner namens Gondorff & Hooker einen üblen Gangster übers Ohr. Schmieden einen trickreichen Plan, der mehrfach zu scheitern droht, aber stattdessen immer wieder verblüffende Haken schlägt, dass man als Außenstehender nie so recht beurteilen kann/darf, was denn nun genau zum Spiel gehört. Vom Klassiker übrig geblieben ist nur Drehbuchautor David S. Ward, der nie an seinen größten Hit anknüpfen konnte und hier einen ganz elendigen Sequel/Remake/Reboot-Versuch startet, der eigentlich zum Scheitern verurteilt ist.

Weder Regisseur George Roy Hill noch die damaligen Stars Paul Newman und Robert Redford standen erneut bereit (warum auch?), also werden „so ähnliche Figuren“ (es handelt sich tatsächlich nicht um DIE Gondorff & Hooker, was das dann überhaupt soll ist schon extrem fragwürdig) in eine „vergleichbare“ Situation gesteckt, um diese dann durch „erprobte“ Methoden (um nicht zu sagen: Teilweise EXAKT das Selbe – nur plumper - , was natürlich spitze für den Überraschungs- und Unterhaltungswert ist) abzuarbeiten. Bums, fertig. Ach ja, weil halt die Premium-Leute „keine Zeit hatten“, wandert das undankbare Zepter an den hauptsächlich im TV aktiven Regisseur Jeremy Paul Kagan weiter, der statt mit Newman & Redford nun mit Grinse-Moppel Jackie Gleason (Haie der Großstadt) und den im seinen Hauptberuf des Songwriters eigentlich sehr fähigen Mac Davis während einer „Experimentierphase“ als Schauspieler arbeiten muss, der Qualitätsumschwung ist schon in der Theorie heftig. In der Praxis noch mehr. Gleason verfügt sicherlich über gewisse Fähigkeiten, aber an einem Paul Newman in einer seiner populärsten Rollen gemessen zu werden, die Hürde kann er nur reißen. Und Mac Davis ist eine einzige, blasse, Ausstrahlungs-befreite Katastrophe, selbst ohne ihn mit Redford zu vergleichen ist das nicht akzeptabel.

David S. Ward wärmt völlig hemmungs- und würdelos das eigene Script in der Alu-Schale auf dem Camingkocher auf, verwurstet identische Ideen mit zweitklassigen Personal erneut, das Resultat wirkt entsprechend dürftig. Selbst Karl Malden (Die Faust im Nacken) oder Oliver Reed (Gladiator) verkommen in platten Schurkenrollen zu albernen Stichwortgebern. Das ist weder raffiniert noch elegant wie beim großen Bruder, es ist beinah peinlich. Die Wendungen sind nicht ansatzweise so überraschend, nur gezwungen und sogar dreist kopiert. Wenn man Der Clou nie gesehen hat, könnte man Zwei ausgekochte Gauner eventuell ganz grob in Ordnung finden, so als unbedarften 80er-Jux, sonst kommt man kaum umher ihn als abgehalftertes Imitat zu betrachten, wie es überflüssiger kaum sein könnte.

Fazit

Dieser Clou ging voll in die Hose, hat aber kaum jemand gemerkt. Eine vergessene Fortsetzung zum Unter-den-Teppich-Kehren, die im DTV-Zeitalter ja nichts Ungewöhnliches mehr darstellt, für seinen Jahrgang aber schon ein stückweit verrückt. Das man überhaupt auf die Idee kam, mit diesem (Kino!)Film nicht komplett baden zu gehen zeugt von eine Menge Mut…oder massiven Realitätsverlust. Unwürdig, zurück unter den Teppich.

Kritik: Jacko Kunze

Wird geladen...

×