6.8

MB-Kritik

Wow! Nachricht aus dem All 2023

Fantasy, Family

6.8

Ava-Elizabeth Awe
Felix Nölle
Ronald Zehrfeld
Alwara Höfels
Daniel Christensen
Lavinia Wilson
Isabella Parkinson
Murali Perumal
Anatole Taubman
Ludwig Trepte
Florian Hacke
Ben Braun
Patrick Diemling
Uke Bosse
Martin Müller
Toni Braovac

Inhalt

Billie und Dino glauben an Aliens. Sie haben auf dem Schrottplatz seines Vaters auch einen Funkturm errichtet, mit dem sie ein außerirdisches Signal empfangen haben. Glaubt ihnen erstmal keiner, aber als Billie an die ESA schreibt, werden die beiden Kids zu einem Raketenstart eingeladen. Natürlich nur zum Zusehen, aber die beiden geraten in die Rakete und fliegen ins All. Während man auf der Erde daran arbeitet, die beiden zurückzubringen, gibt es auch Saboteure. Denn es geht nicht nur um die Kinder, es geht um eine Entdeckung von immensem Ausmaß.

Kritik

Die Faszination für den Kosmos spiegelt sich in zahlreichen filmischen Erzählungen wider, die von jenen handeln, deren Sehnsucht sie zu den Sternen treibt. In der deutschen Kinolandschaft nehmen diesmal die Freunde Billie und Dino die Protagonistenrolle ein, deren Neugierde sie in die schier grenzenlose Weite des Universums führt. Ihr Streben nach außerirdischer Intelligenz wird durch den Glauben an eine Botschaft aus den unergründlichen Tiefen des Alls befeuert, und sie setzen alles daran, dieser mysteriösen Spur zu folgen. Die Tatsache, dass Billies Vater einst für die Europäische Weltraumorganisation ESA tätig war, erweist sich als glückliche Fügung und ebnet den Weg für das Abenteuer, das daraufhin seinen Lauf nimmt.

Jedoch sei angemerkt, dass die filmische Realität von Wow! Nachricht aus dem All keineswegs als Maßstab für reale Weltraumabenteuer genommen werden sollte. Der neueste Streich des Regisseurs Felix Binder, bekannt durch Freaks - Du bist eine von uns und Club der roten Bänder - Wie alles begann, schert sich bemerkenswert wenig um die Gesetze der Logik. Vielmehr präsentiert er uns ein Märchen, in dem die cleveren Protagonisten, Billie und ihr Kumpan Dino, eine fast schon fehlerlose Unfehlbarkeit an den Tag legen. Die Erwachsenen in ihrer Umgebung erscheinen indes blind für die Wunder, denen sich die beiden mutigen Kinder gegenübersehen, und die Gefahren, die sie überwinden müssen, werden nie mit der nötigen Ernsthaftigkeit betrachtet. Dies ist keine Schwäche des Films, sondern vielmehr seine Absicht – ein Märchen für Kinder, das bewusst den Realismus außer Acht lässt und stattdessen auf die Magie der Fantasie setzt.

Jedoch offenbart sich, wenn die Fantasie ihren Höhepunkt erreicht, eine gewisse Bescheidenheit im Gesamterscheinungsbild des Films. Insbesondere in den Weltraumszenen wird deutlich, dass das Budget möglicherweise nicht ausreichte, um beeindruckende Spezialeffekte zu kreieren. Nichtsdestotrotz präsentiert der Film einen beeindruckenden Cast, darunter prominente Namen wie (Phoenix), (Schoßgebete), (Fack ju Göhte) und der beliebte Flötzinger-Darsteller aus dem Eberhofer-Universum. Die Charaktere sind zwar einfach gestrickt, jedoch verleihen Zehrfeld und Wilson dem Film eine gewisse Präsenz, selbst in einem Werk wie Wow! Nachricht aus dem All, das innerhalb klar definierter Bahnen verläuft.

Eine lobenswerte Facette von Wow! Nachricht aus dem All ist zweifelsohne die Tatsache, dass er eine originäre Geschichte erzählt. Das Drehbuch von Marc Meyer (Wir Sagen Du! Schatz.) basiert weder auf einem Kinderbuch, einer TV-Serie noch einem Comic. In einer Zeit, in der solche Originalität selten geworden ist, verdient es Anerkennung, dass Constantin Film ein derartiges Projekt zur Weihnachtszeit auf die Leinwand bringt, auch wenn der Weihnachtsmann darin keine Rolle spielt. Kinder haben ebenso das Recht auf originelle Erzählungen. Zugegeben, in der Inszenierung könnte noch Raum für Verbesserungen sein, dennoch funktioniert Wow! Nachricht aus dem All als Kinomärchen über Abenteuer auf der Erde und im Weltall recht gut – sofern man nicht auf Logik pocht.

Fazit

"Wow! Nachricht aus dem All" entführt uns geschickt in ein kindliches Universum, das sich wenig um logische Zwänge schert. Die originäre Geschichte wird inszenatorisch eher bescheiden präsentiert, dürfte jedoch als Kinomärchen für die Zielgruppe (6 bis 12 Jahre) bestens funktionieren.

Autor: Sebastian Groß
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