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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Die Amerikanerin Carol, genannt „Jeff“, wird zu zehn Jahren Zwangsarbeit in einem Frauengefängnis in Manila verurteilt, da sie mit dem Heroin ihres Liebhabers erwischt wurde. Im Knast erlebt sie die Hölle auf Erden. Nicht nur, da die Haftbedingungen generell unmenschlich sind. Die gnadenlose Oberaufseherin Alabama foltert für ihr Leben gerne und hält sich zudem einige der Insassinnen als Lustsklaven.

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Genre des WIP(Women In Prison)-Movies genießt nicht zu Unrecht einen eher zwiespältigen Ruf, waren doch gerade dessen reißerischen Mechanismen selbst bei den wenigen Prachtexemplaren dieser Gattung stets unmissverständlich angreifbar. Zwar wurden hier echte, taffe weibliche Actionheldinnen etabliert, die sich frei von männlicher Unterstützung gegen Unterdrückung und Gewalt behaupteten. Andererseits ging es in der Regel darum, möglichst viele voyeuristisches Schauwerte von Sex und Gewalt aneinanderzureihen. Eingebettet in eine bevorzugt billige Produktion für ein anspruchslos-männliches Publikum mit offener Hose. Schmieriges Grindhouse-Kino eben. So was kann im Idealfall aber auch immer wieder kleine Perlen hervorbringen, wie in diesem Fall.

Analog zu vielen später nahezu eingeschlafenen Sub-Genres blühte das der WIP-Filme zu Beginn der 70er Jahre richtig auf. Maßgeblich daran beteiligt war ein gewisser Roger Corman, der zwar bei keinem dieser Werke Regie führte, aber einige der ersten Erfolgsfilme produzierte. So auch Frauen hinter Zuchthausmauern, der neben The Big Bird Cage oder The Big Doll House (beide von Jack Hill, Spider Baby) für den großen Boom verantwortlich war. In der Folge entstanden etliche Ableger aus aller Herren Länder, oftmals von unterirdischer Qualität. Und selbstverständlich ist auch dieses Schmuckstück alles andere als filigranes Arthouse-Kino. Alles was sich dem Genre generell ankreiden lässt trifft mehr oder weniger auch hier zu. Nur „versteift“ (sorry) sich der (tatsächlich) gebürtige Filipino Gerardo de Leon (Mad Doctor of Blood Island) nicht nur auf seine schlüpfrigen Vorzeigeargumente, sondern erschafft einen handwerklich verblüffend guten Reißer mit einer halbwegs vernünftigen Dramaturgie, einem effektiven Spannungsbogen und zum Teil wirklich guten Darsteller(innen)leistungen. In erster Linie eindeutig Genre-Queen Pam Grier (Jackie Brown), die als sadistische Peinigerin in (oder ohne) Uniform eine diabolische Glanzleistung abliefert.

Alle räudigen Zutaten zum moralisch verwerflichen Frauenknast-Gulasch sind in Hülle und Fülle vorhanden. Die Figurenkonstellation ist praktisch die Blaupause zu jedem vergleichbaren Werk, inklusive jedem ergötzenden Klischee. Pam Grier ist dabei wahrhaftig großartig als einst selbst geschändeter, nun seine Machtstellung als Waffe missbrauchender Racheengel, der seine Schutzbefohlenen entweder in die Rotlicht-getauchte Lustgrotte oder den heimischen Folterkeller entführt, gegen den der Tower of London wirkt wie das Bälleparadies einer schwedischen Möbelhauskette. Da wird sich nackig zwangsgestreckt- und gedehnt, da bleibt kein….Auge…trocken. Mag moralisch alles ganz furchtbar und anrüchig sein, im Wesentlichen bietet Frauen hinter Zuchthausmauern aber eindeutig mehr als nur alle 5 Minuten sich feucht-fröhlich von einer Pritsche in die nächste zu fummeln. Die Kameraarbeit und Bildgestaltung ist teilweise hervorragend und im Endeffekt erzählt man hier trotz aller Ferkelein immer noch eine solide, relativ spannende und ohne Frage sehr unterhaltsame Geschichte. Selbst der emanzipatorische Aspekt ist hier nicht vollkommen abzustreiten und die gezeigt Gewalt wird jederzeit verurteilt und dämonisiert. Um es kurz zu fassen: Sollte man diesem sehr speziellen Genre eine ernsthafte Chance geben wollen, ist das hier einer der absoluten Top-Picks. Selbst das – wenn auch oft liebevolle gemeinte - (Un)Wort Trash wird dem nicht gerecht. Ist halt nicht Flucht von Alcatraz, aber in seinem Kontext fast schon von ähnlicher Qualität. Besser wird es vermutlich nur äußerst selten – ließe sich eindeutig erst nach einer sehr ausgiebigen Auseinandersetzung mit dem Metier sagen.

Fazit

Knackiges, technisch sogar im Rahmen seiner Mittel fast grandioses Grindhouse-Kino, das aus seiner schlichten Geschichte erstaunlich viel rausholt. Ohne Frage einer der besten WIP-Filme und maßgebend für das gesamte Genre. In seinem Gefilde von hoher Qualität.

Kritik: Jacko Kunze

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