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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Aidan Bloom ist Ehemann, Familienvater und mäßig erfolgreicher Schauspieler, der auch mit 35 noch nicht wirklich im Leben angekommen ist. Statt im Leben voranzukommen, schafft er sich in Tagträumen seine eigene Welt. Als sein Vater die Privatschule für seine Kinder jedoch nicht mehr finanzieren kann, sieht sich Aidan gezwungen, die beiden selber zuhause zu unterrichten. Er wirft den normalen Stundenplan über Bord und erzählt seinen Kindern auf seine ganz eigene Art und Weise vom Leben - nicht, ohne dabei auch so Einiges über sich selbst zu lernen.

Kritik

Was war das doch für eine Überraschung: Als Sitcom-Star Zach Braff im Jahre 2004 seinen Film "Garden State" veröffentlichte, welchen er in fast allen Bereichen selbst auf die Beine stellte (Regie, Hauptrolle, Drehbuch, Soundtrack), hätte wohl niemand damit gerechnet, dass er damit ein Meisterwerk erschafft. "Garden State" wurde weltweit positiv aufgenommen und fortan wurde Zach Braff als Filmschaffender respektiert. Doch war "Garden State" zunächst das letzte Projekt für Braff, der danach fast ausschließlich vor der Kamera weiter agierte. Doch abgesehen von seiner Erfolgsserie "Scrubs" stachen seine restlichen Schauspiel-Ausflüge in Filmen wie "Dein Ex – Mein Alptraum" oder "Der letzte Kuss" weniger heraus, bis es immer ruhiger um den kreativen Kopf wurde.

Knapp 10 Jahre hat es gedauert, bis sich Braff über Kickstarter an seine Fans wandte. Einen neuen Film wollte er drehen, ganz im Stile von "Garden State", völlig unabhängig von großen Studios, um eben alles machen zu können, was er will. Bezahlt von seinen Fans - gedreht für seine Fans. 2 Millionen Dollar waren das Ziel, Braff konnte jedoch stolze 3,1 Millionen einsammeln, womit das Projekt sofort realisiert werden konnte. Genau wie zuvor "Garden State" feierte "Wish I Was Here" seine Premiere anschließend auf dem Sundance Filmfestival. Doch anders als sein Erstlingswerk wurde der geistige Nachfolger nur eher verhalten aufgenommen.

"Wish I Was Here" hat im Grunde alle Zutaten, die auch "Garden State" so grandios machten. Der Film ist wunderschön gedreht, hat erneut einen stimmigen Soundtrack, der die Bilder musikalisch optimal unterlegt, kommt angenehm locker daher und ist mit zahlreichen verrückten Ideen angereichert. Und doch funktioniert das Ganze diesmal nicht so recht. Schuld daran ist das Drehbuch, das einfach zu überladen ist und den Zuschauer mit zu vielen Themen erschlägt, vieles davon wird stets nur angetastet und zu wenig vertieft, einiges hätte man auch ganz rauslassen können (beispielsweise Braffs ständigen Ausflüge ins Judentum). Hätte Braff den Fokus lieber auf etwas weniger gesetzt, wäre daraus möglicherweise auch mehr geworden. Völlig überraschend versagt "Wish I Was Here" zudem auf humorvoller Ebene. Wir wissen, dass Braff verdammt lustig sein kann. Das hat er jahrelang in "Scrubs" bewiesen, oder eben auch durch "Garden State", der die perfekte Balance zwischen Drama und Comedy gefunden hat. "Wish I Was Here" hingegen wirkt zu forciert und überzogen. Der Film will in gewissen Momenten lustig sein, kommt oft aber nur sehr albern rüber. 

Das hinterlässt einen negativen Beigeschmack, eben weil man so viel mehr von Braff erwartet. Dennoch hat "Wish i was Here" durchaus seine schönen Seiten. Man merkt dem Film die ganze Zeit über an, wie viel Herz in dem Projekt drin steckt und dass Braff tatsächlich seinen Vorstellungen freien Lauf lassen konnte, indem er hier und da eben doch unkonventionell vorgehen konnte und Leute casten konnte, auf die er Lust hatte. Auch auf emotionaler Ebene kann "Wish I Was Here" punkten, gerade in Hinblick auf die Geschichte um den krebskranken, sterbenden Vater (gespielt von Mandy Patinkin, bekannt aus "Homeland"), was tatsächlich unter die Haut geht.

Fazit

Man möchte "Wish I Was Here" so gerne lieben, kann es aber nicht. Doch fällt es einem schwer, den Film nicht wenigstens zu mögen. Braff ist zu weitaus mehr fähig, mit "Garden State" hat er es vorgemacht, insofern ist "Wish I Was Here" schon eine Enttäuschung. Doch steckt in dem Film genug Herz, um ihn eben doch sehenswert zu machen, trotz gemischter Gefühle.

Kritik: Sebastian Stumbek

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