{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Amazon prime

Inhalt

Steve (Friedrich Mücke) ist seit fünf Jahren mit Carola (Julia Koschitz) zusammen, die beiden sind liebevoll und vertraut miteinander, ein gut eingespieltes Team. Aber dann muss Steve mit ansehen, wie sein Freund Bob (Bastian Reiber) aus heiterem Himmel von seiner Freundin verlassen wird, die sich dem gut erhaltenen, aber doch sehr viel älteren Tantra-Lehrer Harald (Michael Wittenborn) zuwendet. Kleine, fiese Zweifel beginnen Steve umzutreiben: Ist Carola wirklich glücklich mit ihm? Widmen sie sich und ihrer Beziehung genügend Achtsamkeit? Steve, ohnehin angegriffen durch eine berufliche Situation, muss handeln. Selbstoptimierung heißt die neue Devise, körperlich, seelisch und sexuell – und da soll ausgerechnet Harald helfen. Carola erkennt ihren Liebsten nicht wieder. Beraten von ihrer besten Freundin Anette (Maja Beckmann), die für Misstrauen plädiert, entschließt sie sich ihrerseits zu Veränderungen. Die Turbulenzen nehmen ihren Lauf…

Kritik

2006 lieferte Autor und Regisseur mit Shoppen einen Überraschungserfolg ab. Nach Wir sind die Neuen, der den Disput zwischen Alt-68ern und erfolgsorientierten Jungstudenten komödiantisch verarbeitete, kümmert sich Westhoff nun mit Wie gut ist deine Beziehung? wieder um die Liebe und folgt dabei auf den ersten Blick den gängigen Storyfäden. Doch unterscheidet sich sein vierter Kinofilm recht deutlich von anderen Werken, mit ähnlicher Prämisse. Westhoff interessiert sich nämlich nicht auf das Erzeugen von effizienten Szenen. Viel lieber beobachtet er seinen durchaus authentisch Figuren bei ihrer Reise. Dabei lässt er sie stolpern, verzichtet aber darauf sie dabei bloßzustellen und behält dabei immer den Respekt vor seinen Charakteren.

Im Grunde ist Wie gut ist deine Beziehung? ein Lobgesang auf gesunde Kommunikation. Durch den Mangel von dieser gelangen die Figuren nämlich in eine Spirale aus Zweifeln, Irrtümern, schlechten Ideen und falschen Annahmen. Das ist meist ganz amüsant, die großen Lacher sind aber ganz klar nicht das Ziel von Westhoffs Buch und seiner klaren, wenn auch manchmal etwas preußischen Inszenierung. Da wo andere Filmemacher den Ausflug in eine Rollschuhdisco genutzt hätten für allerlei physische Verfehlungen, hält sich Westhoff angenehm zurück. Diese Zurückhaltung zieht sich komplett durch die gesamte Geschichte und wird sicherlich dafür sorgen, dass Zuschauer, die einen offensiveren Film erwartet haben, ziemlich enttäuscht werden – oder vielleicht sogar positiv überrascht.

Es kommt ganz darauf an, wie offen man für Westhoffs Methoden ist. So oder so sollte man aber bemerken, dass (Mordkommission Berlin 1) als Steve und (Hin und weg) als Carola eine wunderbare Präsenz auf der Leinwand haben – vor allem als Paar. Aus diesem Grund und eben weil Wie gut ist deine Beziehung? sich weigert all zu gängig mit der Geschichte voranzubringen, ist es durchaus spannend zu erfahren, ob die beiden noch zusammen sind, wenn der Film sein Ende findet. Die Trennung wäre bei Westhoff eben genauso möglich wie die Versöhnung. Vielleicht liegt es einfach daran, weil Westhoff nicht an Beziehungsmärchen interessiert ist, sondern mehr an einer möglichst authentischen, dabei aber niemals zu trostlosen Abbildung eines alltäglichen Lebens. Da passt es durchaus, dass nicht alle Situationen und Nebenfiguren zu Ende gebracht werden. Dafür ist Westhoff dann doch zu sehr auf Steve und Carola konzentriert.

Wie gut ist deine Beziehung? erweist sich also im Einheitsbrei-Pool des deutschen Beziehungsfilms als nette Abwechslung, auch wenn ihm letztlich nicht wirklich eine rigorose Abkapselung gelingt. Dafür fehlt ihm doch die notwendige Radikalität. Um wirklich komplett anders zu sein, ist Westhoffs Inszenierung und seine Geschichte dann doch zu unaufgeregt, damit ist die größte Stärke des Films vielleicht auch gleichsam seine größte Schwäche.

Fazit

Der neue Film von Ralf Westhoff ist sogar etwas zu unaufgeregt, dürfte Anhängern von Beziehungsfilmen, die nicht nach großes Gestus gieren, aber einige nette und vielleicht auch erholsame Minuten bescheren.

Kritik: Sebastian Groß

Wird geladen...

×