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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

China, 206 vor Christus: Die Qin-Dynastie, die erste Dynastie des chinesischen Kaiserreiches, herrscht über große Teile des Landes und befindet sich auf ihrem Höhepunkt der Macht. Doch der Unterdrückung trotzend, erheben sich Rebellen im ganzen Reich und beginnen einen blutigen Feldzug gegen den Kaiser Huai (Huinan Zhao). Besonders Liu Bang (Leon Lai) aus dem Han-Königreich und Xiang Yu (Fleng Shaofeng) aus dem Western-Chu-Königreich, erringen große Erfolge, wodurch sich ihre Wahrscheinlichkeit erhöht, selbst eines Tages Kaiser werden zu können. Huai indes, erkennt die Stärke der beiden Kontrahenten sowie ihre Schwächen und versucht fortan beide Krieger gegeneinander auszuspielen. Was folgt ist ein perfides Spiel um die Macht und die einstigen Wegbestreiter richten sich schließlich gegeneinander. Und auch die wunderschöne Konkubine Yu Ji (Yifei Liu) gerät zwischen die Fronten, da sie sich von beiden Männern hin- und hergerissen fühlt. Einzig die Erfolge auf dem Schlachtfeld sowie die beste Strategie können nun noch zeigen, wer zum Schluss würdig ist, das Reich zu führen…

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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Historien-Dramen haben in China bereits eine gewisse Tradition. Seien es die bildgewaltigen Schlachten, die herausragenden (zumeist auf wahren Begebenheiten basierenden) Geschichten oder die ausufernde Action, Schlachten-Kino aus dem Reich der Mitte ist heute gefragter denn je. Zwar haben die Werke zumeist mit dem Problem zu kämpfen, dass sie eine Menge Vorwissen voraussetzen sowie reichlich Sprunghaft erzählt werden, doch die großartigen Bilder einer längst vergessenen Kultur-Epoche räumen zumeist jeden Zweifel schnell aus dem Weg. Vorreiter dieses speziellen Genres ist hier seit einigen Jahren Regisseur Daniel Lee, welcher mit Three Kingdoms – Der Krieg der drei Königreiche erst die Zeit der streitenden Reiche beleuchtete, um kurz drauf mit 14 Blades die Ming-Dynastie wieder zum Leben zu erwecken. Nun folgt mit  White Vengeance – Kampf um die Qin-Dynastie ebenfalls eine neue Epoche sowie erneut ein Werk voller Schlachten, Strategien, Intrigen, Helden sowie epischer Geschichten, welches einmal mehr optisch herausragend daher kommt. Zwar bleiben die üblichen Fehler erhalten, wodurch der Spaß merklich getrübt wird, wer jedoch auf philosophische Storys steht und sich gerne in eine längst vergessene Zeit zurückversetzt, wird hier genau fündig. Denn der Film rund um die Entstehung der Han-Dynastie ist wahrlich beste Genre-Kost und optisch äußerst ansprechend, wodurch der Blick für Fans mehr als Pflicht ist.

Die Figuren sowie Einzelgeschichten von White Vengeance indes, die durchaus eine gewisse Geduld voraussetzen und erst ab der zweiten Hälfte ihre volle Pracht entfalten können, basieren hierbei auf alten Romanen, Gedichten sowie Erzählungen der chinesischen Geschichte. Für eine detailgetreue Handlung ist also gesorgt und auch Regisseur Daniel Lee, welcher auch das Drehbuch zum Film schrieb, verwendet viel Energie darauf, alles (inklusive Setting, Kulissen und Kostüme) so originalgetreu wie möglich erscheinen zu lassen. Was bereits hier für eine optische Pracht sorgt, die noch durch den gelungenen Soundtrack verstärkt wird, ist in den vielen Schlachten eine wahre Augenweide. Wer jedoch auf durchgehende Martial-Arts-Kost hofft, dürfte etwas enttäuscht werden. Zwar sind die vielen Kämpfe actionreich inszeniert und auch die Choreografie stimmt (in den vielen Schwertkämpfen geht es auch reichlich blutig zu), doch haben diese keineswegs den Vorrang in der Handlung. Viel eher geht es um die Dialoge, die Intrigen, das Schachspiel der Figuren sowie das Taktieren im eigenen Lager. Mit vielen Weisheiten (wie einst bei Red Cliff) steht so die Philosophie im Vordergrund, was besonders eine herausragende Partie Go mehr als deutlich macht. Gerade diese Szene, in der mehrere Partien gleichzeitig gespielt werden, zeigt deutlich, wo Regisseur Daniel Lee seinen Schwerpunkt hat.

Es geht eben um die Philosophie, um die Einzelschicksale sowie um das Schicksal selbst, dessen sich nicht einmal die mächtigsten entziehen können.  Wer anfangs dabei gegen wen vorgeht, ist jedoch auch eines der Hauptprobleme von White Vengeance. Denn so sehr auch das Netz von Intrigen fasziniert, so undurchsichtig ist es Langezeit auch. Viele Figuren bleiben blass und nur Abbilder, die ein gewisses geschichtliches Vorwissen benötigen. So zum Beispiel die Geschichte rund um die Konkubine Yúj, welche auf dem berühmten Roman Lebewohl, meine Konkubine basiert. Regisseur Kaige Chen interpretierte allein diese Geschichte mit über 170 Minuten bei seinem gleichnamigen Meisterwerk aus dem Jahr 1993, was deutlich zeigt, wie viel Potenzial in den einzelnen Teilgeschichten steckt. Wer sich aber dennoch darauf einlässt, bekommt ein Historien-Epos präsentiert, welches sich gegenüber der Konkurrenz nicht verstecken braucht. Und selbst die darstellerischen Leistungen, hier vor allem von Shaofeng Feng sowie Leon Lai, zeigen sich von ihrer besten Seite.

Fazit

"White Vengeance" ist ein imponierendes Stück Zeitgeschichte, welches nicht nur bildgewaltig sowie actionreich daher kommt, sondern auch noch philosophisch und nachdenklich. Trotz einiger Schwächen, hier besonders im Bereich der Erzählung, entsteht so ein opulentes Historien-Epos, welches besonders Fans des Genres begeistern wird. Regisseur Daniel Lee zeigt so einmal mehr, dass er sein Handwerk mehr als versteht.

Kritik: Thomas Repenning

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