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Quelle: themoviedb.org

Inhalt

Drei Menschen mit verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema Liebe treffen aufeinander. Diese Begegnung birgt jedoch mehr, als sie auf den ersten Anschein vermuten lässt. 

Kritik

Wir werden alleine geboren und wir sterben alleine. Diese existenzialistische Weisheit haben bereits etliche Kunstwerke auf verschiedenste Weise interpretiert oder es zumindest kläglich versucht. Und nun richtet auch der US-amerikanische Regisseur und Drehbuchautor Marc Cartwright (Sloven) sein Interesse auf jene pessimistische Perspektive, indem er in seinem Kurzfilm We Die Alone die Abgründe menschlicher Isolation, Einsamkeit und sozialen Hemmungen skizziert. Das 24-minütige Drama mit Thriller-Elementen erzählt die Geschichte eines jungen Mannes namens Aiden (Baker Chase PowellDolemite Is My Name), der mit zahlreichen Frauen über Online-Dating-Portale chattet, dem der soziale Kontakt in der Realität jedoch mehr als schwerfällt. Bis eines Tages eine zufällige Begegnung dazu führt, dass er die attraktive Chelsea (Samantha Boscarino - Shameless) kennenlernt. Eine Begegnung mit verehrenden Folgen.

Marc Cartwright schafft es dabei wunderbar die Figuren innerhalb der kurzen Laufzeit unglaublich nahbar erscheinen zu lassen – und dass, trotz gelegentlicher Antipathie. Die Kamera ist stets nah am Protagonisten und schafft so ein klaustrophobisches Gefühl, um den engen Käfig zu veranschaulichen, in dem sich Aiden emotional befindet. Doch statt ein melancholisches Trauerspiel zu inszenieren, hat sich Marc Cartwright einen dramaturgischen Clou ausgedacht, mittels dem er die Erwartungshaltung des Zuschauers gegen ihn zu verwenden weiß. Aus einem sonst so tristen Gedanken reift ein Thriller, der dank der stimmigen Musik und der kleinskizzierten Welt beinahe einen Horror-Flair versprüht. Als Zuschauer stellt man sich die Frage, wohin diese kurze, aber intensive Reise geht.

Am Ende dieser Reise wurde der Zuschauer nicht nur Zeuge einer unkonventionellen Erzählung, sondern lauert auch eine unterschwellige Nachricht unter der Oberfläche des Films. Ebenso, wie auch etwas Verborgenes unter der Fassade von falscher Höflichkeit und Heuchelei bei den Figuren schlummert. Und wenn diese Fassade fällt, erhebt sich ein Zeigefinger, der dem Zuschauer auf eine etwas wenig subtile, aber nicht unbedingt prätentiöse Art mitteilen möchte, wie schlimm die Ausmaße menschlicher Isolation und Einsamkeit sein können und eben welch Trostlosigkeit das Leben im Hinblick auf Zuneigung, Anerkennung sowie Liebe und der damit verbundenen Vergänglichkeit und Enttäuschung birgt. We Die Alone erweckt den Anschein, das Leben sei nur ein einziger Wimpernschlag reich an bedeutungslosen Begegnungen. Oder in anderen Worten: Wir werden alleine geboren und wir sterben alleine.   

Fazit

Kurios, konsequent und klaustrophobisch. "We Die Alone" ist ein mehr als solides Werk, das mit seiner Stimmung, Inszenierung und seinem Erzählstil zu überzeugen weiß. Ein schöner Kurzfilm, mt schöner Message. Auch wenn die Überlieferung dieser Message weniger schön ist.  

Kritik: Oliver Koch

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