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Quelle: themoviedb.org

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Inhalt

Wayne und Garth haben im örtlichen offenen TV-Kanal ihre eigene Fernsehsendung. Ein schmieriger Produzent erkennt das kultige Potential der Show und engagiert die beiden Chaoten für eine professionelle Sendung, die von einem grossen Videospiele-Hersteller gesponsort werden soll.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

Schon bemerkenswert, wie Mike Myers (Studio 54) durch praktisch nur zwei Ideen zwischenzeitlich zu einem der bestbezahlten Komikern in Hollywood aufsteigen konnte. Die ganz große Goldgrube war natürlich die von ihm kreierte Figur des Austin Powers, die er in drei Filmen selbst verkörperte. Den Anfang machte jedoch Wayne’s World, der 1992 zum Überraschungshit wurde und inzwischen  - wie auch das unmittelbar im Anschluss gedrehte Sequel – bei diversen Menschen Kultstatus genießt. Basierend auf den vom Myers und seinem Co-Star Dana Carvey (Willkommen in Welville) für Saturday Night Life entwickelten Figuren Wayne Campbell und Garth Algar, die sie für diverse Sketche verwendeten und nun ihren Weg auf die große Leinwand fanden.

Im Keller seines Elternhauses produziert Rockmusik-Fan Wayne (Myers) gemeinsam mit seinem besten Kumpel, dem schrulligen und sogar leicht autistisch anmutenden Garth (Carvey) seine eigene Fernsehshow „Wayne’s World“ für den offenen, lokalen Kabelkanal. Konzept der Sendung: Eigentlich nichts. Die beiden unbedarften Spinner sitzen so da, plaudern über was sie gerade beschäftigt, huldigen scharfen Bräuten, der Musik oder haben sehr sonderbare Menschen zu Gast. Da sie damit gerade bei jungen Menschen erstaunlich populär sind, geraten sie auf den Radar des schmierigen Marketingmanagers Oliver (Myers‘ best Buddy Rob Lowe, Bodycheck). Der sucht nämlich für einen gierigen Spielhallenbetreiber eine Show, die er für zielgruppenrelevantes Product Placement verwenden kann. Die beiden herzensguten Naivlinge werden mit Geld und professionellen Bedingungen geködert, bemerken dabei jedoch nicht, wie ihnen ihr selbsterschaffenen Baby praktisch enteignet wird. Was auch ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Und wäre das alles nicht schon schlimm genug, macht sich Oliver auch noch an Wayne’s neue Flamme Cassandra (Tia Carrere, True Lies – Wahre Lügen) ran.

In Zeiten, in denen YouTuber gerade bei jungen Menschen verehrt werden wie Popstars, wirkt das Regiedebüt von Penelope Spheeris (Senseless) beinah wie ein damals prophetischer Blick in die Zukunft. Und besitzt dadurch sogar Bedeutung für das aktuelle, gesellschaftliche Zeitgeschehen. Zu viel sollte man aber selbstverständlich nicht in Wayne’s World hineininterpretieren, denn wenn der Film eines ganz bestimmt nicht ist, dann sonderlich subtil. Was nicht bedeutet, er wäre nicht satirisch. Diese schleudert er nur lieber mit beiden Händen direkt nach vorne und gerne auch mehrfach durch die vierte Wand, anstatt es elegant zu verpacken. Mit viel Spaß und mehr Bauch als Verstand liefert Mike Myers eine herrlich sympathische, anarchische und manchmal einfach nur hemmungslose Nonsens-Parade ab. Vollgestopft mit popkulturellen Parodien und Anspielungen,  teilweise gar richtig smarten Dialogen und einigen sehr amüsanten Gastauftritten. Wenn Ed O’Neill (Modern Family) als Diner-Wirt seine soziopathischen Gedankengänge direkt durch die Kamera dem Publikum offenlegt oder Metal-Legende Alice Cooper (Die Fürsten der Dunkelheit) den Jungs eine Nachhilfestunde in amerikanischer Geschichte gibt, besitzt das wahnsinnig viel Witz und Charme.

Natürlich lässt sich die Herkunft von Wayne’s World nicht verschleiern, es wird ja nicht einmal versucht. Ein grob konstruierter Baukasten-Plot dient lediglich um einen roten Faden zwischen den einzelnen Gags zu etablieren. Es ist ein reines Spot-Fest, bei dem dann auch nicht alles von gleicher Qualität ist und manche Pointe nur als Insider-Joke richtig funktioniert. Aber auch das macht diesen Film irgendwie aus. Er will gar nicht mit jedem Moment jedem zwingend gefallen. Das ist keine Konsens-Komödie, das ist wilder Unfug mit einem hohen Spaß-Faktor und Herzblut bei der Entstehung, was sich dem Endprodukt jederzeit entnehmen lässt. Das ist bestimmt nicht großartig, aber sehr, sehr liebenswert. Inklusiv der womöglich coolsten Headbanging-Szene der Filmgeschichte und einem herrlich absurden Finale.

-„And do you know what is the worst part of it all? I’ve never learned to read!“

-„Is that true?“

-„Yes…everything excapt the reading-part.“

Fazit

Party Time. Excellent. „Wayne’s World“ ist einer dieser Filme, die kann man kaum nicht mögen. Der ist mit so viel Euphorie, Liebe und einer beinah rebellischen, freigeistigen Unbekümmertheit gemacht und zudem tatsächlich als satirisches Portrait der Generation MTV zu betrachten – was sich heute erschreckend deckungsgleich auf die Generation YouTube übertragen lässt. Vielleicht so was wie der kleinere „Blues Brothers“ der 90er.

Kritik: Jacko Kunze

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