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Remake von "Der Umleger" aus dem Jahr 1976 um einen Serienkiller, der im Südwesten der USA für Angst und Schrecken sorgt indem er Liebespärchen auflauert und diese grausam ermodet.
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Quelle: themoviedb.org

Kritik

In einer Zeit, in der sich der Teenie-Slasher jeder Vitalität entzogen sah, kam ein gewisser Wes Craven um die Ecke; eine Ikone des Horror-Genres, der mit „Nightmare – Mörderische Träume“und „Das letzte Haus links“ Filmgeschichte geschrieben hat und die inhärenten Grenzen des Genres zu sprengen wusste, und entsandte„Scream – Schrei“ in die Lichtspielhäuser dieser Welt: Ein inzwischen unlängst zum Kult-Klassiker avanciertes Opus, welches sich nicht nur als Renaissance des (Sub-)Genres verstand, sondern auch als (selbst-)reflexive Paraphrase des Horrorfilms an und für sich sowie den aufgeklärten Sehgewohnheiten des Publikums – Meta! Und „Scream – Schrei“ zog bis heute nicht nur drei wirklich gelungene Fortsetzungen nach sich, sondern auch einige den marktwirtschaftlichen Volltreffer erschnuppernde Trittbrettfahrer. Zu diesen lässt sich nun auch Alfonso Gomez-Rejons „Warte, bis es dunkel wird“ zählen, ein außerordentlicher Meta-Flic, der sich nicht nur durch die Horrorfilmgeschichte laviert, sondern einen ganz bestimmten Referenzpunkt pflegt: „Der Umleger“ aus dem Jahre 1976.

Charles B. Pierce mit viel Wohlwollen als Semi-Klassiker zu titulierender „Der Umleger“ hat sich in Genre-Zirkeln einen Namen dadurch machen können, dass er sich nicht nur auf die sogenannten, tatsächlich passierten „Texarkana Moonlight Murders“ bezog, einer Reihe bestialischer Morde in den 1940er Jahren, sondern diese filmisch so aufbereitete, dass sie dem Zuschauer auch auf der Leinwand durch einen zuweilen recht dokumentarischen Touch als 'real' verkauft wurden. Die damalige Gemeinde von Texarkana stand ob der dargebotenen Bilder Kopf, konnte den Gedanken nicht ertragen, dass der Phantom-Killer womöglich noch unter den Lebenden wandelnden würde. Inzwischen sind seitdem viele, viele Tage ins Land gestrichen, die Gemüter haben sich ein Stück weit abkühlen können und Pierces „Der Umleger“ wird nicht mehr mit aller Kraft verdammt, sondern fungiert gar als Freilufthappening am alljährlichen Halloweenabend. Und genau auf diesen Umstand bezieht sich das Drehbuch von Roberto Aguirre-Sacasa – Die mediale Wechselwirkung zwischen den Morden, dem Film, der Zuschauerschaft, dem Fiktiven, dem Wirklichen.

„Warte, bis es dunkel wird“ dockt also an die Pre-Slasher-Phase an, aus der „Der Umleger“ entstammt und bannt sein von (Quer-)Verweise gar marmoriertes Konstruktion in ein Modell postmodernen Erzählens: Mitreißend, provozierend – oder grundsätzlich – spannend ist „Warte, bis es dunkel wird“ nicht. Die Anhäufung von Zitaten und der doppelbödigen Handhabung des altehrwürdigen Stalk'n'Slash-Motivs mag bei einer gewissen Affinität zum Genre sicherlich Anklang finden. „Warte, bis es dunkel wird“ aber scheitert in seiner Vision daran, dass er seine Cleverness nie über den Status reiner Attitüde hievt. Rejon und Sacasa emulieren und setzen „Der Umlegen“ in einen neuen Rahmen, seltsamer- und tragischerweise gelingt es „Warte, bis es dunkel wird nicht“ indes nicht, über den Abspann hinaus zu denken, obwohl er weiß, dass es eine Welt infolgedessen gibt: Seine Schlauheit ist eine ausgestellte, seinem angestrebten Reflektieren entfällt jedwede Grundierung, was bleibt, ist der technisch-versierte Gestus; der Autoscheinwerfer, der zum prasselnden Filmprojektor montiert wird.

Fazit

„Warte, bis es dunkel wird“ ist ohne Zweifel auf ehrenwerte Ambitionen gebaut, sind Filme mit Meta-Anliegen doch grundsätzlich durchaus interessante Möglichkeiten, um sich mit einem filmischen Modell des postmodernen Erzählens auseinanderzusetzen. Regisseur Alfonso Gomez-Rejon und seinem Drehbuchautor Roberto Aguirre-Sacasa aber gelingt es nicht, das selbstreflexive Sujet zu grundieren, was ihn letztlich prätentiös erscheinen lässt. Aber: Technisch ist „Warte, bis es dunkel wird“ wirklich überaus gelungen.

Kritik: Pascal Reis

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