{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Quelle: themoviedb.org

Verfügbar auf

Sky ticket Netflix Amazon prime

Inhalt

Tony und Elizabeth Jordan haben das perfekte Leben - tolle Jobs, eine hübsche Tochter und ihr Traumhaus. Doch der Schein trügt. Ihre Welt droht unter der Belastung ihrer scheiternden Ehe zu zerbrechen. Während Tony berufliche Erfolge feiert und mit so manchen Versuchungen flirtet, zieht sich Elizabeth in Verbitterung zurück. Ihr Leben nimmt eine überraschende Wendung, als sie Miss Clara trifft. Diese rät Elizabeth, einen "War Room" und einen "Gebets-Schlachtplan" für ihre Familie zu schaffen. Tony muss entscheiden, ob er sich wieder seiner Familie zuwendet. Stimmt Miss Claras Weisheit, dass Siege nicht von ungefähr kommen?

  • Gbjs3r2fmcmyg2chxwuvbrgwtim
  • Pq87ndaqx7mz0s4rwdtfrxcxdmd
  • Bvixpjbttqtgyvdiktu88luzkos
  • R4w1uytqkxjhs8dzaaaqcttftqg
  • Dctiglfcab0seqmpns7hzrptsan
  • Asnjmoou6hzovrxxnw9yrzif1cg
Quelle: themoviedb.org

Kritik

Das Leben kann so einfach sein. Es läuft nicht gut? Deine Ehe zerbricht, dein Partner entfremdet sich von dir? Dein Kind zieht sich zurück und du könntest einfach mal einen Schubs in die richtige Richtung vertragen? Rational denkende Menschen würden in so einem Fall sagen „Reiss dich zusammen, nimm deinen Kram in die Hand und mach was draus“. Bei Alex und Stephen Kendrick läuft das anders. Die beiden Regisseure erforschen mit „War Room“ ein viel simpleres Konzept. Bete einfach, am besten mit einem strategisch zurechtgelegten Gefechtsplan, und dann wird schon alles irgendwie gut. Nun spricht nichts gegen die Erforschung der Spiritualität, tatsächlich kann es sich um ein wundervolles Thema handeln, und das Kino mit seinen prächtigen Bildern scheint genau der richtige Ort für solche Exkursionen. Aber „War Room“ kommt es darauf nicht an.

In extremer Schwarzweißmalerei ohne eine einzige Grauschattierung wird hier ein Familienportrait gezeichnet, in dem einfach alles schief läuft. Elizabeth (Priscilla Shirer) ist unzufrieden in ihrer Ehe, also erhält sie von Clara (Karen Abercrombie) den Tipp, es mit beten zu versuchen. Weil Ehemann Tony (T.C. Stallings) sicher davon beeindruckt sein wird wenn göttliche Fügung dafür sorgt dass er auf einmal das Interesse an all seinen Kolleginnen verliert. Ein paar heftige Gebetsszenen später, in denen auch gerne mal mitten in der Nacht auf der Straße der Teufel angebrüllt wird, lösen sich natürlich alle mit kitschiger Musik unterlegten Probleme. Das Leben kann so einfach sein. Wer hätte gedacht dass die Lösung für prügelnde Ehemänner folgendermaßen lautet: „Lerne dich zu ducken, so dass Gott zurückschlagen kann!“? In diesen Gefilden bewegt „War Room“ sich inhaltlich. Natürlich bleibt man auch mit dem größten Mistkerl noch zusammen, denn Jesus will es schließlich so. Wohl denen, die keinen freien Willen haben. In solchen Momenten ist der Film nur eines: zutiefst abstoßend.

Die enorm enge Fokussierung auf ein einziges Thema, nämlich das Beten, sorgt immerhin dafür dass man von wirrem Fanatismus und vor allem Fundamentalismus verschont bleibt, jedenfalls weitestgehend. Dafür bedient der Film so wirklich wohl nur ein Publikum, welches bereits mit dem Thema „Gebetskrieger“ vertraut ist. Vor allem in den USA schlug sich „War Room“ enorm erfolgreich an den Kinokassen, und man darf ihm durchaus zu Gute halten dass er einen durchweg farbig besetzten Reigen an Hauptdarstellern mitbringt. Die Tatsache, dass hier aber ernsthaft propagiert wird das Eheprobleme eine Laune des Satans sind, derer man mit genug Gebeten (natürlich ausgehend von der Frau, Gott bewahre dass Mann von alleine auf die Idee kommt dass seine Fremdflirterei, die ewigen Überstunden und die generelle scheissegal-Haltung der Familie gegenüber kritisch sind) beikommen kann ist einfach nur absurd.

Handwerklich ist hier ebenfalls nicht viel zu loben. Ohne tieferen Sinn und Zweck werden Kameraeinstellungen durchexerziert, die Darsteller sind mit ihren Aufgaben nicht überfordert, die Musik ist grenzwertig kitschig und suggeriert natürlich pure Lebensfreude durch gottgefälliges Verhalten.

Fazit

Schwarzweiß-Malerei der übelsten religiösen Sorte: "War Room" propagiert die Lösung aller Probleme durch intensives Beten. Da darf man auch gerne mal ignorante und prügelnde Ehegatten aushalten, mit genug Gebetskraft wird sich schon alles zum Guten wenden. Handwerklich wirr, inhaltlich im besten Moment harmlos, im schlimmsten einfach nur fundamentalistisch: "War Room" ist eine durch und durch unschöne Erfahrung für rational denkende Menschen. Wer aber ernsthaft glaubt all seine Probleme, egal wie groß sie sein mögen, durch reines Beten zu lösen, der wird hier erfüllende zwei Stunden finden. Allen anderen kann und sollte man von diesem Machwerk abraten.

Kritik: Sandra Scholz

Wird geladen...

×